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China drängt die USA innerhalb des Pariser Abkommens zum Klimawandel zu bleiben

MARRAKESCH, Marokko, 16. November (Xinhuanet) -- Die nächste US-Administration solle weiterhin das historische Pariser Abkommen zum Klimawandel unterstützen, um eine Wiederholung des Schicksals des Kyoto-Protokolls zu vermeiden, sagte der chinesische Vize-Außenminister Liu Zhenmin hier am Mittwoch.

„Wir hoffen, dass die USA weiterhin eine Führungsrolle beim Prozess des Klimawandels übernehmen werden, da die Menschen sich um eine Wiederholung der Erfahrungen des Kyoto-Protokolls sorgen“, erzählte Liu Reportern am Rande einer Klimakonferenz der Vereinten Nationen.

Er antwortete auf eine Frage über Spekulationen, dass die Vereinigten Staaten sich von dem Pariser Abkommen zurückziehen würden, nachdem Donald Trump, der den Klimawandel leugnet, das Amt von Präsident Barack Obama übernimmt.

Während seines Wahlkampfs beschrieb Trump die Frage des Klimawandels als einen „Schwindel“ und gelobte einige der Aktivitäten der Obama-Administration zu widerrufen, einschließlich der Ratifizierung des Pariser Abkommens durch die USA.

Liu erinnerte daran, dass die Vereinigten Staaten eine „extrem wichtige“ Rolle bei den Verhandlungen über das Pariser Abkommen gespielt hätten. Das Abkommen wird 2020 das unglückliche Kyoto-Protokoll ersetzen, um die globale Kooperation gegen den Klimawandel zu leiten.

Das Kyoto-Protokoll ist bisher noch nicht vollständig umgesetzt worden, da sich die Vereinigten Staaten 2001 davon zurückgezogen hatten und es nur mangelnde Unterstützung durch andere entwickelte Länder erhielt.

Das Pariser Abkommen habe die US-Interessen berücksichtigt und repräsentiere die umfassenden, integrativen und kollektiven Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Bewältigung des Klimawandels, sagte er.

Liu betonte, dass die Unterstützung für das Pariser Abkommen durch die Vereinigten Staaten, die die größte Volkswirtschaft und das größte, entwickelte Land der Welt sind, „entscheidend“ sein würde.

„Wir müssen warten und schauen welche Position sie einnehmen werden, aber wir […] erwarten, dass sie eine richtige und kluge Entscheidung treffen werden, um die Erwartungen der Welt zu erfüllen“, sagte er.

Die Unterstützung und Verpflichtung Chinas zum Pariser Abkommen würde nicht durch die Haltung der neuen US-Administration beeinflusst werden, sagte Liu und fügte hinzu, dass China seine Kooperation mit den Vereinigten Staaten und den europäischen Ländern beim Kampf gegen den Klimawandel fortsetzen würde.

Trotz der Unsicherheiten, die durch Trumps Wahlsieg entstanden sind, ist Liu optimistisch hinsichtlich der Aussicht auf den Verhandlungsprozess des Klimawandels.

„Der Prozess des Klimawandels wird nach der Konferenz in Marrakesch fortgesetzt. Die Parteien werden sogar noch vereinter beim Vorantreiben der Verhandlungen zum Klimawandel sein“, sagte er.

Liu sagte, dass die laufende UN-Klimakonferenz, die erste ihrer Art nach Inkrafttreten des Pariser Abkommens Anfang dieses Monats, im Hinblick auf Gerüchte über eine mögliche Veränderung der US-Politiken zum Klimawandel besonders bedeutsam sei.

Die zweiwöchige Zusammenkunft, die am Dienstag in die ministerielle Phase eintrat, brachte tausende Regierungsbeamte sowie Repräsentanten von internationalen Organisationen, Zivilgesellschaften und Unternehmen zusammen. Sie zielt darauf ab, Regeln für die Umsetzung des Pariser Abkommens festzulegen.

Laut Liu wird auf der Konferenz erwartungsgemäß eine Aktionserklärung am Ende der ministeriellen Phase herausgegeben werden. Diese wird eine politische Aussage sein, die die starke Unterstützung und das Vertrauen aller Parteien in das Pariser Abkommen demonstrieren wird.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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