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Spotlight: Xi beendet Lateinamerika-Tour während Chinas regionale und globale Rolle weiter zunimmt

German.xinhuanet.com | 24-11-2016 16:27:24 | Xinhuanet

PERU-LIMA-CHINESE PRESIDENT-APEC MEETING

LIMA, 20. November 2016 (Xinhuanet) -- Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping nimmt am 24. Treffen der APEC-Wirtschaftsführer in Lima, Peru, teil, 20. November 2016. (Quelle: Xinhua/Ju Peng)

SANTIAGO, 23. November (Xinhuanet) – Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping verließ die chilenische Hauptstadt Santiago am Mittwochmorgen, nachdem er seine Staatsbesuche in Ecuador, Peru und Chile und seine Teilnahme am 24. Treffen der Wirtschaftsführer der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in Lima, Peru, abschloss.

Es war jeweils das dritte und vierte Mal für Xi, Lateinamerika zu besuchen und am APEC-Treffen teilzunehmen, seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013, durch das Analysten eine größere Rolle Chinas bei regionalen und globalen Angelegenheiten erkennen.

UMFASSEND STRATEGISCHE PARTNERSCHAFTEN

Während seiner einwöchigen Reise, führte Staatspräsident Xi Gespräche mit seinem ecuadorianischen Amtskollegen Rafael Correa und seiner chilenischen Amtskollegin Michelle Bachelet, und sie beschlossen jeweils, Chinas Beziehung zu Ecuador und Chile auf eine umfassend strategische Partnerschaft zu heben.

Xi traf sich auch mit seinem peruanischen Amtskollegen Pedro Pablo Kuczynski und sie einigten sich auf eine weitere Stärkung der umfassend strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern, welche im Jahr 2013 errichtet wurde.

Obwohl es keine eindeutige Definition für die „umfassend strategische Partnerschaft“ gibt, wird sie in der Regel als die höchste Stufe der diplomatischen Intimität Chinas mit anderen Ländern angesehen.

Politische Bereitschaft und die Notwendigkeit für wirtschaftliche Kooperation sind oft zwei Säulen, neben anderen, der Partnerschaft, sagte Zhang Lili, ein Professor der China Foreign Affairs University.

Ecuador ist ein wichtiges Land in Lateinamerika, sagte Xi, bei dem ersten Besuch eines chinesischen Staatspräsidenten in Ecuador in den letzten 36 Jahren seit der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen.

Die Bemerkungen Xis wiederholend, glaubte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa, dass China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einer hohen Wachstumsrate eine sehr wichtige Rolle bei der Stärkung der Entwicklung Ecuadors spielen könne, insbesondere vor dem Hintergrund der niedrigen Ölpreise.

Seit Präsident Correa im Jahr 2007 an die Macht gelangte, hat sich Ecuador auf die Vertiefung der Beziehungen mit China konzentriert. Der erste Staatsbesuch des ecuadorianischen Präsidenten in Beijing fand im selben Jahr statt.

Während seines zweiten Besuchs in China im Jahr 2015 einigten sich Correa und Xi darauf, die bilateralen Beziehungen auf das Niveau einer strategischen Partnerschaft zu heben, nur ein Jahr vor der Aufwertung auf die jüngste Stufe.

Die wirtschaftliche Kooperation ist ebenfalls schnell gewachsen. Trotz der großen Entfernung ist China der drittgrößte Handelspartner Ecuadors geworden, wobei der beiderseitige Handel sich im Jahr 2015 auf 4,1 Mrd. US-Dollar belief und sich in nur 10 Jahren vervierfacht hat.

Und Ecuador ist nun ein wichtiges Ziel für chinesische Investitionen und Finanzierungen in Lateinamerika. Chinesische Investitionen und Finanzierungen in Ecuador beliefen sich auf über 10 Mrd. Dollar, unterstützen hunderte von Projekten, einschließlich wichtiger Infrastrukturprojekte, wie das Coca-Codo-Sinclair-Wasserkraftwerk, sieben weitere Wasserkraftwerke und einem Dutzend Autobahnen.

Am Donnerstag begab sich Präsident Correa persönlich zum Flughafen in Quito, um den chinesischen Staatspräsidenten willkommen zu heißen. Am Freitag verabschiedete Correa Xi am Flughafen.

Die Situationen mag zwar in Peru und China variieren, aber die Bereitschaft zur Zusammenarbeit ist gleich.

Der peruanische Präsident Kuczynski besuchte China im September dieses Jahres, nur sechs Wochen nach seiner Amtseinführung, und zwei Monate vor Xis Besuch in Peru.

Während des Besuches von Xi in Chile, beschlossen China und das lateinamerikanische Land, so bald wie möglich, Verhandlungen über eine Aufwertung ihres Freihandelsabkommens aufzunehmen.

Die beiden Länder unterzeichneten ihr Freihandelsabkommen im Jahr 2005. Das bilaterale Handelsvolumen ist seit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens im Jahr 2006 um das Vierfache gewachsen. China ist heute Chiles größter Handelspartner, das größte Exportziel und der größte Käufer seiner Kupferprodukte.

Am Dienstag brachte die chilenische Präsidentin Bachelet auch die Intention des Landes zum Beitritt zu der von China initiierten Asiatischen Infrastrukturinvestitionsbank zum Ausdruck.

„Die Erhöhung der bilateralen Beziehungen zeigt die wachsende Bereitschaft zur bilateralen Zusammenarbeit zwischen China und diesen Ländern“, sagte Wu Hongying, Direktorin des Latin America office of the China Institute of Contemporary International Relations.

CHINESISCH-LATEINAMERIKANISCHE SCHICKSALSGEMEINSCHAFT

Während einer Rede vor dem peruanischen Kongress am Montag rief Xi China und die lateinamerikanischen Länder dazu auf, den Dialog zu globalen Angelegenheiten zu verstärken und die Kooperation zu heimischer Entwicklung zu erhöhen, in dem Bestreben, ihre Schicksalsgemeinschaft auf einem neuen historischen Ausgangspunkt aufzubauen.

Das natürliche Gefühl der gegenseitigen Anerkennung und das gemeinsame Gefühl der Mission lässt uns unsere Beziehung aus einer strategischen und langfristigen Perspektive betrachten, sagte Xi, und merkte an, dass China und die lateinamerikanischen Länder einander verstehen und sich gegenseitig bei Kerninteressen und großen Anliegen unterstützen.

Xi schlug vor, dass China, Lateinamerika und die Karibik das Banner der friedlichen Entwicklung und Kooperation hochhalten, nach Synergien in ihren Entwicklungsstrategien streben, die praktische Kooperation und Freundschaft beschleunigen und aufwerten und ihren jeweiligen Völkern Vorteile bringen sollten.

Xi merkte an, dass China die lateinamerikanischen Länder nachdrücklich bei der Suche nach Entwicklungspfaden unterstützen werde, die zur ihren nationalen Bedingungen passen als auch beim Erlangen größerer Stärke und Wohlstand durch Einheit sowie dem Spielen einer größeren Rolle bei regionalen und internationalen Angelegenheiten.

Der chinesische Staatspräsident gab auch bekannt, dass China in den nächsten drei Jahren die Zahl der Ausbildungsmöglichkeiten verschiedener Art für Lateinamerika und die Karibik auf 10.000 erhöhen werde.

Am Dienstag nahm Xi, begleitet von seiner chilenischen Amtskollegin Bachelet, an einem Gipfel chinesischer und lateinamerikanischer Medienchefs in Santiago teil, wo er chinesische und lateinamerikanische Medienagenturen dazu aufrief, gemeinsam ihren Einfluss auszuweiten und der Welt ein realistischeres Bild von China und Lateinamerika zu vermitteln.

„Es war das dritte Mal, dass Staatspräsident Xi seit 2013 Lateinamerika betreten hat, was zeigt, wie viel Aufmerksamkeit er den Beziehungen zwischen China und Lateinamerika schenkt”, sagte Wu.

Vom 31. Mai bis zum 6. Juni stattete Xi Trinidad und Tobago, Costa Rica und Mexiko Staatsbesuche ab.

Im Juli 2014 stattete Xi Brasilien, Argentinien, Venezuela und Kuba Staatsbesuche ab. Darüber hinaus wurde ein Forum zwischen China und Lateinamerika gegründet, um die allgemeine Zusammenarbeit zwischen China und der Region zu steuern.

Das erste Ministertreffen des Forums von China und CELAC (Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten) wurde im Januar 2015 in Beijing abgehalten und markierte den Start einer neuen Ära, die eine umfassende Kooperation zwischen den beiden Seiten umfasst.

Im Jahr 2015 erreichte das Handelsvolumen zwischen China und Lateinamerika 236,5 Milliarden US-Dollar, eine Erhöhung um mehr als das 20-fache in den letzten 10 Jahren, laut amtlichen chinesischen Statistiken.

Im Jahr 2016 haben sich die Beziehungen zwischen China und Lateinamerika mit dem Aufbau neuer Plattformen wie dem chinesisch-lateinamerikanischen Kulturaustauschjahr und des Forums der chinesisch-lateinamerikanischen Zusammenarbeit zwischen den Lokalregierungen weiterentwickelt.

Gegenwärtig ist China der zweitgrößte Handelspartner und die drittgrößte Investitionsquelle von Lateinamerika, während Lateinamerika Chinas siebtgrößter Handelspartner und ein wichtiges ausländisches Investitionsziel ist.

BEFÜRWORTUNG EINER FREIHANDELSZONE DES ASIEN-PAZIFIKS

Beim Gipfeltreffen der APEC-Wirtschaftsführer in Lima erneuerte Staatspräsident Xi seine Forderung für ein Vorantreiben des Aufbaus der Asien-Pazifik-Freihandelszone (FTAAP), indem er sagte, dass diese strategische Initiative von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Wohlstand des Asien-Pazifiks sei.

„Wir sollten die FTAAP als institutionellen Mechanismus zu Gewährleistung einer offenen Wirtschaft im Raum Asien-Pazifik fortsetzen“, sagte er globalen Wirtschaftsführern und betonte, dass Offenheit das Lebensblut der asiatisch-pazifischen Wirtschaft sei.

Der FTAAP-Prozess wurde auf dem Treffen der APEC-Wirtschaftsführer 2014 in Beijing mit der Billigung eines Fahrplans gestartet. Eine „kollektive strategische Studie“ wurde anschließend, wie von den APEC-Mitgliedern vereinbart, durchgeführt, und das Ergebnis sollte den Wirtschaftsführern bis Ende 2016 gemeldet werden.

Einmal errichtet, kann die FTAAP, die größte Freihandelszone der Welt, viel größere wirtschaftliche Stärke entfesseln als andere regionale Handelsvereinbarungen und schätzungsweise 2,4 Billionen US-Dollar an Ausgabeleistung in die Weltwirtschaft hinzugeben.

„Wir haben die Verpflichtung, die Kern-Agenda fortzusetzen. Vielleicht ist das erste Anliegen die Verabschiedung der kollektiven strategischen Studie, welche vom Beijing-Fahrplan vorausgesetzt wird“, sagte Raul Salazar, Leiter der APEC-Angelegenheiten im peruanischen Außenministerium, gegenüber Xinhua in Lima.

Wirtschaftliche Globalisierung, offene Wirtschaft, regionale Interkonnektivität sowie Reform und Innovation waren Schlüsselwörter in Xis Rede, die angesichts der gegenwärtigen internationalen Situation ermutigend war.

Da Protektionismus und Isolationismus in Europa und Nordamerika auf dem Vormarsch sind, wächst die Führung Chinas kräftiger und bietet kommerzielle Offenheit, Kooperation und Multilateralismus, sagte die führende chilenische Zeitung El Mercurio am Dienstag in ihrer redaktionellen Mitteilung.

Mit der Zukunft der von den USA gestützten Transpazifischen Partnerschaft (TPP), die von dem designierten US-Präsidenten Donald Trump getrübt wird, stand die alternative Umfassende Regionale Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) im Mittelpunkt des APEC-Treffens in Peru.

Die 16 Mitglieder umfassende RCEP, die sich aus den 10 Mitgliedern des Verbandes Südostasiatischer Nationen sowie China, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland und Indien zusammensetzt, verfehlte im letzten Jahr ihre Verhandlungsfrist, doch aufgrund der Unsicherheit der TPP hat die RCEP auf dem APEC-Treffen der Wirtschaftsführer wieder Aufmerksamkeit erhalten.

Analysten glauben, dass die RCEP der wichtigste Weg zur endgültigen Verwirklichung einer Asien-Pazifik-Freihandelszone werden wird.

„Wir müssen Handel und Investitionen anheizen, um das Wachstum voranzutreiben, Freihandelsabkommen offener und inklusiver zu gestalten und das multilaterale Handelsregime zu wahren.", sagte der chinesische Präsident.

Xis Vorschlag wurde von anderen APEC-Führungen unterstützt, da sie ihre Verpflichtung, dass die FTAAP auf laufenden regionalen Unternehmen, und möglichen Wegen einschließlich der Transpazifischen Partnerschaft und der Umfassenden Regionalen Wirtschaftspartnerschaft aufbauen sollte, bekräftigten.

„Wir bekräftigen unsere Verpflichtung für die mögliche Verwirklichung der Asien-Pazifik-Freihandelszone als ein wichtiges Instrument zur weiteren Vertiefung der APEC-Agenda zur regionalen Wirtschaftsintegration“, heißt es in der Erklärung nach dem Treffen der Wirtschaftsführer.

„Dass Chinas Drang zu FTAAP positive Reaktionen von den APEC-Mitgliedern erhalten hat, zeigt Chinas besondere Rolle in der Region, was auch dazu beitragen wird, die Rolle der Region in der Weltwirtschaft zu verstärken.“, sagte Wu, die chinesische Gelehrte.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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