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China Fokus: “Gürtel und Straße“-Initiative läutet neue Ära der globalen Kooperation ein

German.xinhuanet.com | 24-04-2017 16:54:41 | Xinhuanet

BEIJING, 23. April (Xinhuanet) -- Nach 20 Tagen traf der Ostwind-Zug in Budapest ein. Dies markierte die Wiederbelebung der alten Seidenstraße und bot für die globale Kooperation neue Impulse.

Der Zug traf am Freitag mit seinen 41 Waggons voller Bekleidung, Spielzeugen und anderen chinesischen Gütern ein, nachdem er auf einer Reise von über 9.300 Kilometern die Länder, einschließlich Kasachstan, Russland und Weißrussland, durchquerte.

Vom chinesischen Xi´an polterte der Zug entlang einer Route, die den ersten Handel zwischen China und Europa vor über 2.000 Jahren erblühen sah.

Xi´an, damals noch als Chang'an bekannt, war die Hauptstadt von China, der Anfang der Seidenstraße und ein wichtiges Bindeglied für internationalen Handel und Kultur.

Es wird erwartet, dass die Stadt ein wenig ihrer vergangenen Pracht zurückgewinnt, da China seine internationalen Handelsverbindungen ins Landesinnere ausbaut. Am 1. April kündigte das Land sieben neue Handelszonen an, von denen fünf inländische Provinzen sind, einschließlich einer in Xi'an.

Xi´an hat jetzt Güterzugrouten nach Budapest, Hamburg, Moskau und Warschau, wodurch chinesische Waren nach Europa befördert werden und Wein, Olivenöl, Arzneimittel und anderes nach China zurückgebracht wird.

Schneller als der Seeweg und billiger als der Luftweg, hat China jetzt Express-Frachtdienste in 28 europäischen Städten. Seit März 2011 wurden über 3.500 Reisen unternommen und dieser Wert soll bis 2020 auf 5.000 steigen.

Neben Zugverbindungen schreitet China auch mit Infrastrukturprojekten voran, einschließlich Straßen, Häfen und Ölpipelines, die alle Teil eines ehrgeizigen Plans sind: die “Gürtel und Straße“-Initiative, ein transnationales Netzwerk für Handel, langfristige Investitionen und wirtschaftliche Entwicklung.

Die Initiative, welche den Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel und die maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts umfasst, wurde erstmals 2013 von China vorgeschlagen. Es wird erwartet, dass sie über 60 Prozent der Weltbevölkerung und über ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung umfassen wird.

Die Initiative, die drei große Schwerpunkte habe – Infrastruktur, Handel und Investitionen und Kooperation bei industrieller Kapazität –, werde der globalen Wirtschaft neue Energie verleihen, sagte Chen Xiaochen, ein Forscher des Chongyang Institute for Financial Studies der Renmin-Universität.

Während in einigen westlichen Ländern die Deglobalisierung auftaucht, hält China entschlossen die Idee der Offenheit und gemeinsamen Entwicklung hoch.

Die Globalisierung verändere sich in hohem Maße, wegen dem Aufstieg Chinas und drehe sich jetzt mehr um Investitionen, Infrastruktur und Entwicklung als nur um den Handel, sagte Amitav Acharya, Autor von “Das Ende der amerikanischen Weltordnung“ vor kurzem in einem Interview mit Xinhua.

Im Kontext des schwachen globalen Wachstums und Handels und einem 13-prozentigen Rückgang der globalen ausländischen Direktinvestitionen hat die “Gürtel und Straße“-Initiative breite Unterstützung gefunden. Über 40 Länder und internationale Organisationen haben Vereinbarungen mit China zum gemeinsamen Vorantreiben der Initiative unterschrieben. Es wird erwartet, dass fast 20 Länder und über 20 internationale Organisationen im nächsten Monat kooperative Dokumente mit China unterzeichnen.

„Die “Gürtel und Straße“-Initiative richtet sich gegen engstirnigen Protektionismus und Isolationismus“, sagte Sergei Luzyanin, Direktor des Instituts für Fernöstliche Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften. „In den 1990ern hatten wir nur die westliche, europäisch-amerikanische Option zur Integration und wirtschaftlichen Entwicklung, aber jetzt gibt es eine neue Option.“

“Die ‘Gürtel und Straße’-Initiative ist zum wichtigsten, öffentlichen Gut geworden, das China der Welt geboten hat. Sie wurde zuerst von China vorgeschlagen, kann aber jetzt von allen Ländern genossen werden“, sagte der chinesischen Außenminister Wang Yi.

China hat seit 2013 über 50 Mrd. US-Dollar in die Länder der “Gürtel und Straße“-Initiative investiert. Chinesische Unternehmen haben dort insgesamt 56 Kooperationszonen für Wirtschaft und Handel aufgebaut, die fast 1,1 Mrd. Dollar an Steuereinnahmen generiert und 180.000 lokale Arbeitsplätze geschaffen haben.

Der Handel zwischen China und den Ländern entlang der “Gürtel und Straße“-Initiative belief sich 2016 auf insgesamt 6,3 Billionen Yuan (ca. 913 Mrd. US-Dollar).

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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