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365 Träume aus China: Lebenslinien

BEIJING, 13. Juni 2017 (Xinhuanet) -- Es war ungefähr im Jahr 2007, beim jährlichen Krebstreffen in den USA war ich der einzige Asiate bei der Tagung über „schwarzen Hautkrebs“. Ich konnte zufällig mit zwei Ausländern sprechen. Sie meinten, dass der Beitrag Chinas zur ASCO-Konferenz gleich Null sei. Das stimmte! Andere Leute konnten nichts von unseren Studien lernen. Ich verließ die beiden dann und setzte mich im Tagungsraum nach hinten. Ich sah den „Lake Michigan“ und konnte meine Tränen nicht kontrollieren: „Warum trugen wir nichts dazu bei?“

Letztlich ist es ein sehr seltener Tumor. Niemand spezialisiert sich auf die Erforschung des ,,Schwarzen Hautkrebs’’. Ich wollte mich ab jetzt damit beschäftigen.

2003 bat mich Hong Zhao um Hilfe. Er war ungefähr so alt wie ich. Später wurden wir Freunde. Das Melanom hatte auf die Leber gestreut und er hatte nur noch vier Monate zu leben. Ich gab mir die größte Mühe, ihn so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Ich war einfach machtlos. Das bekümmert einen Arzt auch. Eines Nachmittags sagte er, im Rollstuhl sitzend, noch einen letzten Satz zu mir: „Ich will mich draußen nochmal etwas umschauen.“ Drei bis vier Stunden später war er gestorben. Das machte mich sehr traurig. Das Leben eines Menschen ist so kurz.

Wenn die normale Chemotherapie keinen Erfolg zeigt, benutzt man bei einigen Patienten einen ,,C-Kit“ als Hemmstoff. Aber funktioniert er auch? Nach fast zehn Jahren haben wir als erste eine große Datenmenge gesammelt, die beweist, dass ein ,,C-Kit“ als Hemmstoff ein dutzend Mal wirksamer ist, als eine Chemotherapie. 2012 berichtete ich endlich darüber bei der ASCO-Konferenz.

6000 bis 7000 Menschen hörten zu, vor mir standen 12 Mikrofone und mir wurden 9 Fragen gestellt. Jetzt dachte ich: In so einer Situation solltest du mir zuhören, was man gegen die Krankheit machen kann. Jetzt könnte ich endlich meinen Bruder Hong Zhao trösten. Wenn du jetzt zu mir kämst, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr so hilflos.

Was bedeutet Leben? Verlängert man sein Leben um einen Monat, kann er die Geburt seines Enkels oder die Hochzeit seines Kindes miterleben. Er ist vielleicht 40 Jahre alt und ich kann sein Leben nur um 5 Jahre verlängern. Aber eines Tages kann er vielleicht mit meiner Hilfe 90 Jahre alt werden. Dann würde ich im Inneren viel beruhigter sein.

Mehr zum Thema:

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Ich bin seit 2012 im Dermatologie-Bereich tätig. Als ich anfing habe ich nur einige klinische Arbeiten vollrichtet. Früher hatte ich einen Arzt, der zu sagen pflegte, dass die erste Verschreibung eines Arztes für einen Kranken immer Fürsorge sein sollte. Obwohl die Arbeit vergleichsweise eintönig ist, gibt sie mir persönlich immer noch ein Gefühl des Erfolges. mehr...

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365 Träume aus China: Der Restaurator

Ich bin Zhu Zhen Bin und arbeite als Restaurator für antike Bücher an der chinesischen Nationalbibliothek. Der grundlegende Teil meiner Arbeit besteht darin zerstörte antiquierte Bücher wieder zu restaurieren, um ihr Leben aufs Neue zu verlängern. Wir nennen diesen Vorgang „Lebenserhaltung“. mehr...

 

365 Träume aus China: Lebenslinien

GERMAN.XINHUA.COM 2017-08-15 08:39:57

BEIJING, 13. Juni 2017 (Xinhuanet) -- Es war ungefähr im Jahr 2007, beim jährlichen Krebstreffen in den USA war ich der einzige Asiate bei der Tagung über „schwarzen Hautkrebs“. Ich konnte zufällig mit zwei Ausländern sprechen. Sie meinten, dass der Beitrag Chinas zur ASCO-Konferenz gleich Null sei. Das stimmte! Andere Leute konnten nichts von unseren Studien lernen. Ich verließ die beiden dann und setzte mich im Tagungsraum nach hinten. Ich sah den „Lake Michigan“ und konnte meine Tränen nicht kontrollieren: „Warum trugen wir nichts dazu bei?“

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2003 bat mich Hong Zhao um Hilfe. Er war ungefähr so alt wie ich. Später wurden wir Freunde. Das Melanom hatte auf die Leber gestreut und er hatte nur noch vier Monate zu leben. Ich gab mir die größte Mühe, ihn so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Ich war einfach machtlos. Das bekümmert einen Arzt auch. Eines Nachmittags sagte er, im Rollstuhl sitzend, noch einen letzten Satz zu mir: „Ich will mich draußen nochmal etwas umschauen.“ Drei bis vier Stunden später war er gestorben. Das machte mich sehr traurig. Das Leben eines Menschen ist so kurz.

Wenn die normale Chemotherapie keinen Erfolg zeigt, benutzt man bei einigen Patienten einen ,,C-Kit“ als Hemmstoff. Aber funktioniert er auch? Nach fast zehn Jahren haben wir als erste eine große Datenmenge gesammelt, die beweist, dass ein ,,C-Kit“ als Hemmstoff ein dutzend Mal wirksamer ist, als eine Chemotherapie. 2012 berichtete ich endlich darüber bei der ASCO-Konferenz.

6000 bis 7000 Menschen hörten zu, vor mir standen 12 Mikrofone und mir wurden 9 Fragen gestellt. Jetzt dachte ich: In so einer Situation solltest du mir zuhören, was man gegen die Krankheit machen kann. Jetzt könnte ich endlich meinen Bruder Hong Zhao trösten. Wenn du jetzt zu mir kämst, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr so hilflos.

Was bedeutet Leben? Verlängert man sein Leben um einen Monat, kann er die Geburt seines Enkels oder die Hochzeit seines Kindes miterleben. Er ist vielleicht 40 Jahre alt und ich kann sein Leben nur um 5 Jahre verlängern. Aber eines Tages kann er vielleicht mit meiner Hilfe 90 Jahre alt werden. Dann würde ich im Inneren viel beruhigter sein.

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