Interview: Amerikanischer Experte sagt, dass das BRICS-Gipfeltreffen Licht auf Chinas Bemühungen zur Förderung des globalen Wachstums wirft

NEW YORK, 7. September (Xinhuanet) --Das gerade beendete BRICS-Gipfeltreffen in Xiamen, China, betone die gemeinsamen Bemühungen der aufstrebenden asiatischen Kraft zur Förderung des globalen Wirtschaftswachstums, sagte ein führender US-Experte.

Das neunte Gipfeltreffen der Staatsführungen von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, bzw. BRICS, endete am Dienstag mit einer Blaupause, die skizziert wurde, um den Kurs der Gruppe der aufstrebenden Märkte darzustellen, um gemeinsame Entwicklung zu erreichen und eine größere Rolle bei internationalen Angelegenheiten zu spielen, während Protektionismus abgelehnt wird.

Das Gipfeltreffen zeige, dass die Gruppe, deren gemeinsamer wirtschaftlicher Anteil sich im letzten Jahrzehnt auf fast 23 Prozent verdoppelte, sich dazu verpflichtet habe, das globale Wirtschaftswachstum durch die Stärkung der Kooperation untereinander sowie mit anderen Entwicklungsländern zu fördern, sagte Stephen A. Orlins, Präsident des Nationalen Komitees für Beziehungen der USA und China (NCUSR).

Chinas Vorschläge, wie „BRICS-Plus“ und die „Gürtel und Straße“-Initiative -- ein globales Infrastrukturprojekt, das sich über dutzende von Ländern spannt, würden neue Impulse für eine offene Wirtschaft, multilateralen Handel schaffen, von denen die BRICS und andere Entwicklungsländer und die ganze Welt profitieren, erzählte Orlins Xinhua bei einem Seminar im Zentrum von New York am Mittwoch.

China hat den „BRICS-Plus“-Ansatz durch die Einladung der Staatsführungen von Ägypten, Mexiko, Thailand, Tadschikistan und Guinea zu einem Dialog am Rande des Gipfeltreffens in Xiamen, der vom 3.-5. September abgehalten wurde, vorangetrieben.

„Ich denke, dass all die Initiativen, über die ich gerade gesprochen habe, genau das sind, was [der ehemalige US-Außenminister] Robert Zoellick [im Jahr 2005] meinte, dass nämlich China ein „verantwortungsbewusster Interessenvertreter“ in der Welt ist“, merkte Orlins an.

„Es stürzt nicht die globalen Institutionen, wie einige Amerikaner sagen. Es gründet globale Institutionen, die sie [die existierenden] ergänzen“, sagte er. „Die AIIB [Asiatische Infrastrukturinvestitionsbank] setzt nicht die Weltbank oder die Asiatische Entwicklungsbank ab. Sie erhöht die Möglichkeiten dieser Institutionen, und in gewisser Weise, sind sie vielleicht sogar bessere Institutionen, weil wir von diesen Institutionen gelernt haben.“

„Aus der Perspektive der USA sind all diese Dinge gut, wegen zwei wichtiger Gründe“, sagte Orlins.

„Erstens, mit der Zunahme des Pro-Kopf-Einkommens der Menschen sind diese Dinge eigentlich gut für die amerikanische Wirtschaft, weil sich dadurch unsere Fähigkeit zum Verkauf von Gütern und Dienstleistungen erhöht. Daher denke ich, dass die Vereinigten Staaten davon profitieren“, sagte er.

„Zweitens, es kommt den Vereinigten Staaten zugute, hinsichtlich der Steigerung des Wirtschaftswachstums in Bereichen, die ein Nährboden für die Rekrutierung von Terroristen werden könnten. Wenn es wirtschaftliches Wachstum gibt und die Menschen die Möglichkeit haben ihr Leben zu verbessern, werden sie im Allgemeinen keine Terroristen.“

„Wenn Sie sich die ‚Gürtel und Straße‘-Initiative anschauen, sehen Sie wirtschaftliche Entwicklungsinitiativen, [die von China vorgeschlagen wurden], bei der APEC, der BRICS und anderen. In diesem Zusammenhang ist das etwas positives, daher finde ich, dass Amerika das begrüßen sollte“, kommentierte Orlins.

Aber die Berichterstattung in den US-Medien über die BRICS und die „Gürtel und Straße“-Initiative bleibe weiterhin sehr begrenzt, fügte er hinzu.

„Obwohl der Begriff [BRICS] von einem Amerikaner [Jim O'Neill, ehemaliger Ökonom bei Goldman Sachs im Jahr 2001] ausgedacht wurde, ist er weitgehend unbekannt [bei den Amerikanern]. Ich denke wenn der Begriff bekannt wäre, würde er positiv dargestellt werden“, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)