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Interview: Senior Executive von Siemens lobt Gürtel und Straße, Chinas Innovationserrungenschaften

German.xinhuanet.com | 31-01-2018 16:54:24 | 新华网

Von Magdalena Walczak-Jarosz

DAVOS, Schweiz, 30. Januar (Xinhuanet) --Der Industriekonzern Siemens AG werde die Zusammenarbeit mit China in der „Gürtel und Straße“-Initiative und technologischer Innovation vertiefen, sagte ein Siemens-Manager.

„Ich bin ein großer Unterstützer der ‚Gürtel und Straße‘-Initiative. Ich denke, es ist das wichtigste Infrastrukturprojekt unserer Zeit“, sagte Cedrik Neike, Vorstandsmitglied der Siemens AG, kürzlich in einem Exklusivinterview mit Xinhua im Schweizer Skiresort Davos.

Neike war unter den Weltführungen und Wirtschaftsmagnaten, die sich letzte Woche in Davos versammelt hatten, um „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zersplitterten Welt“, das Thema des diesjährigen Weltwirtschaftsforums, zu diskutieren.

„Die großartige Sache an der ‚Gürtel und Straße‘-(Initiative) ist, dass es sich um ein inklusives Projekt handelt, das offen für die Teilnahme ist“, sagte Neike. „Wir beteiligen uns bereits und erwarten mehr Möglichkeiten für eine vertiefte Zusammenarbeit.“

Neike, verantwortlich für die asiatischen und australischen Märkte des führenden Industriekonglomerats, bezog sich auch auf die wegweisenden Reden des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, die vor einem Jahr in Davos und beim Büro der Vereinten Nationen (UN) in Genf gehalten wurden.

Das Thema des Forums in diesem Jahr stand im Einklang mit der Vision von Xi, eine Schicksalsgemeinschaft für die Menschheit aufzubauen und eine gemeinsame Win-Win-Entwicklung zu erreichen.

„Das Tor zur Welt öffnen und ein integraler Teil der Welt sein, wir unterstützen das voll und ganz. Das ist großartig“, sagte Neike.

Der Senior Executive sagte auch, dass China eine Führung bei globalen technologischen Innovationen einnehme.

„Wir haben gesehen, was China in Bezug auf die Welttechnologie unternommen hat. Es ist jetzt eine Führung“, sagte Neike.

„Sie haben Alipay, sie haben WeChat“, sagte Neike in Bezug auf Chinas führende mobile Bezahlungs- und Soziale Medien-Plattformen, deren Geschäfte in den letzten Jahren im In- und Ausland boomten.

„All diese Entwicklungen, die sich in der FinTech-Industrie (Finanztechnologie) ereignen, bedeuten, dass wir nicht nur mit vielen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten zusammenarbeiten, sondern dieser Wandel der Gesellschaft in China uns auch viel digitale Erfahrung bringt“, sagte er.

Neike betonte auch, dass Technologie nicht erfolgreich ist, wenn sich das Geschäftsmodell nicht ändert. Alipay und WeChat Pay als Beispiele anführend, sagte er, dass beide Revolutionen durch die Technologie selbst ermöglicht wurden, trotzdem eine Änderung der Geschäftsmentalität erforderten.

Neike wies darauf hin, dass die Fortschritte in der Technologie, auf der Ebene von Bildung und Fähigkeiten sowie Innovation den Menschen in die Ära der Industrie 4.0 führen.

Die drei Bereiche haben in den vergangenen 40 Jahren auch die beeindruckendste Kooperation zwischen China und dem deutschen Industriekonglomerat bezeugt, fügte er hinzu.

„China wird ähnliche Fragen haben wie Deutschland. China ist kein günstiger Herstellungsort mehr. Es muss sich in fortschrittliche Fertigung transformieren und benötigt Technologie ... um die Herstellung flexibler zu gestalten“, sagte er.

China hat sich zu einem der weltweit größten Forschungs- und Entwicklungsstandorte von Siemens entwickelt. Das Unternehmen kooperiert nun mit einer Reihe von lokalen Regierungen und 87 Universitäten und Technologieinstituten in China, um wissenschaftliche Forschung zu betreiben und Talente zu entwickeln.

Siemens kündigte im Jahr 2017 an, dass China die globale Forschung des Unternehmens in der autonomen Robotik anführen würde. Im Einklang mit diesem strategischen Schritt hat Siemens auch eine Partnerschaft mit der Tsinghua-Universität geschlossen, um gemeinsam ein Forschungszentrum für Robotik in Beijing einzurichten.

Neike erklärte, woher die Idee kam, das Zentrum in China zu errichten: „Ein Großteil unserer Grundlagenforschung wurde von unserem chinesischen Team in China durchgeführt. Die Idee war, zu sehen, wo wir diese Teams mit tiefem Wissen haben und wo unsere Roboter in der Zukunft sein werden. Wir sagten: Lasst uns das ganze Geschäft und das ganze Hauptquartier darauf aufbauen.“

China hat solch einen fortschrittlichen und sich schnell entwickelnden Markt, dass viele technologische Schritte überspringt. Neike sagte, dass sowohl die Revolution der elektronischen Autos als auch die nächste Generation von Robotern sich in China ereignen würde.

Im Vergleich zu den US- und europäischen Märkten sagte Neike, verfüge China über eine Kapazität zur Beschleunigung seines Innovationstriebs, und Siemens wolle ein Teil davon sein.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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