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China-Fokus: Freihandelsabkommen stärkt Zusammenarbeit zwischen China und Südkorea

BEIJING, 3. November (Xinhua) -- Chinesische und südkoreanische Unternehmen werden von einem weiter verbesserten Geschäftsumfeld profitieren, nachdem die beiden Länder während eines am Montag zu Ende gegangenen Besuchs von Premier Li Keqiang engere Beziehungen vereinbarten.

Der südkoreanische Baumaschinenhersteller Doosan ist seit 1994 auf dem chinesischen Markt. Das Unternehmen begrüßt die neuen Geschäftschancen, die sich durch Chinas Urbanisierung sowie ein am 1. Juni unterzeichnetes Freihandelsabkommen ergeben.

„Das Freihandelsabkommen senkt Zölle auf Importe bestimmter Produktkomponenten aus Südkorea. Die niedrigeren Produktionskosten werden unsere Bagger wettbewerbsfähiger machen“, so Park Chan Hyuk, Hauptgeschäftsführer von Doosan Infracore China Co. Ltd.

Im Rahmen des Freihandelsabkommens wird Südkorea innerhalb von 20 Jahren die Zölle auf 92 Prozent aller chinesischen Produkte abschaffen. China wird die Zölle auf 91 Prozent aller südkoreanischen Waren abschaffen.

Das gemessen am Handelsvolumen größte bilaterale Freihandelsabkommen mit chinesischer Beteiligung deckt 17 Bereiche ab, darunter Investition, Handel mit Waren und Dienstleistungen und Handelsregeln.

Weniger Beschränkungen würden Doosan helfen, das Beste aus den Chancen auf dem chinesischen Markt sowie auch auf den südostasiatischen und zentralasiatischen Märkten zu machen, so Park.

Doosan unterhält eine große Fabrik in Yantai in der Provinz Shandong, auf deren gegenüberliegender Meerseite Südkorea liegt. Die Region gilt als ein wichtiges Portal für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden ostasiatischen Nachbarn.

„Doosan zielt darauf ab, bis 2020 einer der drei weltweit führenden Baumaschinenhersteller zu werden. Dank der Freihandelszone wird das robuste China-Geschäft ein wichtiger Motor sein“, sagte Park.

„Das Freihandelsabkommen ist ein Meilenstein in der Entwicklung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen“, sagte Li bei seinem ersten Südkorea-Besuch als Premierminister.

Auch die Hyundai Motor Group ist optimistisch, was den chinesischen Markt betrifft. Im Juli investierte der südkoreanische Autoriese 290 Millionen US-Dollar in ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in der Stadt Yantai.

Das Yantai-Zentrum ist das einzige Forschungs- und Entwicklungszentrum für mit neuen Energien betriebene Fahrzeuge für den globalen Markt außerhalb von Südkorea. Sein Jahresumsatz wird voraussichtlich rund 100 Millionen US-Dollar betragen.

„Südkoreanische Unternehmen investierten in der Vergangenheit in China meist in arbeitsintensive Industrien; heute jedoch schwenken sie zunehmend auf High-End-Fertigung und moderne Dienstleistungen um“, sagte Wang Lin, ein Verantwortlicher für Investitionsförderung der Stadt Yantai.

Südkoreanische Investitionen würden in zahlreichen Branchen und Regionen zunehmen, sagte Wang voraus.

Engere Wirtschaftsbeziehungen werden auch China nützen, denn die beiden Volkswirtschaften ergänzen sich gegenseitig.

„Die Modernisierung der Industrie ist einer der Höhepunkte, die die chinesisch-südkoreanische Zusammenarbeit hervor gebracht hat“, sagte Niu Linjie, Dekan der Fakultät für Koreastudien an der Universität Shandong.

Chinesische Firmen würden stärker in die Weltwirtschaft integriert und sie würden sich entlang der internationalen Produktionskette hocharbeiten, sagte er.

China ist Südkoreas größter Handelspartner und Südkorea ist Chinas drittgrößter Handelspartner. Das bilaterale Handelsaufkommen lag im Jahr 2014 bei 300 Milliarden US-Dollar und damit 60 Mal höher als zum Zeitpunkt der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahr 1992.

Im vergangenen Jahr wurden 10 Millionen Reisen zwischen China und Südkorea gezählt. Wöchentlich gibt es mehr als 1000 Flüge zwischen den beiden Ländern.

„Die China-Südkorea-Beziehungen sind so gut wie nie zuvor in ihrer Geschichte“, sagte Li.

Die beiden Länder sollten wirtschaftliche Probleme gemeinsam angehen und sich gemeinsam für eine Win-Win-Kooperation auf höchster Ebene einsetzen, sagte der Premier.

„Es entsteht ein riesiger gemeinsamer Markt mit niedrigen Zöllen. Unternehmen aus beiden Ländern werden profitieren“, sagte Li.

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