Interview: Fußball und Mathematik etwas gemeinsam haben: Heiko Vogel
Heiko Vogel
von Oliver Trust
BERLIN, 24. November (Xinhua) -- Was haben Fußball spielen und die Lösung eines mathematischen Problems gemeinsam? Entschlossenheit und ehrgeizig, sagte der Bayern-Jugendtrainer Heiko Vogel in einem Interview mit Xinhua,
Xinhua: Herr Vogel, stellen Sie sich vor Sie sitzen in einem Restaurant für Sportarten und müssten eine besonders empfehlen, warum würde es Fußball sein und nicht Tischtennis, Leichtathletik oder Schwimmen.
Vogel: Um Fußball zu lieben, braucht man nicht einmal einen Ball, den man wegkickt. Es reicht für den Beginn ein Bauklotz, wenn man gerade auf seinen Beinen stehen kann. Es ist ein sehr einfaches Spiel, das man ohne große Vorbereitungen erlernen kann. Der Ball kann ein Wollknäuel sein oder eine Dose. Fußball hat alles: Emotionen, Kreativität, es ist kommunikativ, es ist sozial, weil es ein Teamsport ist. Es ist ein Zweikampfsport, zwei Mannschaften wollen zum gleichen Zeitpunkt etwas völlig konträres, die einen ein Tor schießen, die anderen eines verhindern. Fußball ist ein Abenteuer.
Xinhua: Das klingt wie eine Liebeserklärung.
Vogel: Ist es. Es gibt kein schöneres Spiel.
Xinhua: Dass ein im Profibereich erfolgreicher Trainer wie Sie im Nachwuchsbereich eine Schlüsselrolle einnimmt, zeigt, dass Nachwuchsarbeit immer wichtiger wird.
Vogel: Im Nachwuchsbereich hat in Europa ein Umdenken stattgefunden. Vereine und Verbände haben erkannt, der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer qualitativ hohen Nachwuchsförderung.
Xinhua: Was reizt Sie an der Nachwuchsarbeit?
Vogel: Man begleitet Talente bei ihren ersten und letzten Schritten. Manchmal sogar in den Profifußball. Das sind im Fußball die spannendsten und interessantesten Schritte.
Xinhua: Ist der Job reizvoller als im Profibereich?
Vogel: Anders, hier geht es um Entwicklung. Spieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Mats Hummels und Toni Kroos – die 2014 Weltmeister wurden – beim FC Bayern ein Stück des Weges begleitet zu haben, ist großartig.
Xinhua: Wofür steht der FC Bayern in der Jugendarbeit?
Vogel: Wir wollen eine Identifikation mit der Region und freuen uns, wenn bayerische Spieler den Sprung in den Profikader schaffen. Bestes Beispiel sind Thomas Müller, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. Das sind Gallionsfiguren, die für Identifikation stehen. Es gibt die Spielphilosophie Ballbesitzfußball, die sich seit Pep Guardiola noch klarer herauskristallisiert hat, daran orientieren wir uns. Das wird den FC Bayern in den nächsten Jahren prägen. Grundsätzlich aber ist die Zukunftsdimension eines Spielers wichtig.
Xinhua: Ist es wichtig, dass die Nachwuchsteams auch nach demselben System der Profimannschaft spielen – und, macht das der FC Bayern so?
Vogel: Das machen wir nicht, weil wir uns in der Ausbildung nicht von einem System abhängig machen wollen. Uns geht es darum, Spieler möglichst flexibel zu entwickeln. Um Spieler zu entwickeln, muss ich sie spielen lassen. Wenn ich zwei gute Stürmer habe, die ich fördern will, muss ich sie spielen lassen. Ich kann mich deshalb nicht von einem System abhängig machen, dass nur einen Stürmer vorsieht. In dem Fall würde ich ein 4-4-2 oder ein 3-5-2 spielen lassen – mit beiden Stürmern.
Philipp Lahm grüßt an seinem Geburtstag Chinesen zum „Singles’ Day“
Am 11. November feiern wir in Deutschland den Martinstag. Für die Chinesen ist dieser Tag auch ein ganz spezieller Tag, jedoch von ganz anderer Natur. Als eine Art „Anti-Valentinstag“ feiern Millionen junger Chinesen am 11. November, seit Anfang der 90er Jahre, das Singledasein.
Der Name „Singles’ Day“ ist eine Anspielung auf das Datum 11.11., das nur aus Einsen besteht und das Alleinsein am besten zu Ausdruck bringt. Der 11. November ist auch der Geburtstag vom Kapitän des FCB Philipp Lahm. Aus diesem Anlass hat es sich Weltmeister und Bayern Kapitän Philipp Lahm auch nicht nehmen lassen, chinesischen Singles Grüße zukommen zu lassen. mehr...