100 „Ersatzmütter“ für zurückgelassene Kinder

BEIJING, 30. November (Xinhuanet) -- Die China Foundation for Poverty Alleviation bringt ein Programm auf den Weg, mit dem 100 Frauen zu „Ersatzmüttern“ ausgebildet und eingestellt werden sollen, um für zurückgelassene Kinder zu sorgen.

Für das dreijährige Programm sollen in der ganzen Provinz Sichuan 100 Dörfer und in jedem Dorf eine Frau ausgewählt werden, die sich um alle zurückgebliebenen Kinder kümmern soll. Mit dem Programm, das Ende Oktober dieses Jahres von der Nichtregierungsorganisation initiiert wurde, sollen 35.000 Kinder versorgt werden - sofern das Programm erfolgreich verläuft.

Liu Wenkui, Generalsekretär der Organisation, sagt: „Dies ist ein Lösungsmodell für die Probleme der zurückgelassenen Kinder. Mit dem Programm soll dem Mangel an Erziehungsberechtigten entgegengewirkt werden. Viele Eltern müssen von Zuhause weg, um Geld zu verdienen und können ihre Kinder nicht mitnehmen. Wir versuchen eine Übergangslösung für das Problem zu finden.“

Die „Ersatzmütter“ werden die Verpflichtungen der Eltern übernehmen und herausfinden, was den Kindern fehlt und ihnen bei Problemen zur Seite stehen. Jede dieser „Ersatzmütter“ werde sich um 300 bis 500 Kinder kümmern und dabei besonders auf die 50 bis 70 Kinder eingehen, die sie am meisten brauchen, wie Projektleiter Wen Huifang erklärt.

In jedem Dorf soll dazu ein „Heim für Kinder“ entstehen, das einerseits als Büro der „Ersatzmütter“ und andererseits als Raum für Aktivitäten für die Kinder genutzt werden soll. Ebenfalls soll in jedem Gemeindekreis ein Büro eingerichtet werden, in dem die Informationen aller „Mütter“ gesammelt und ausgewertet werden, so dass die Lösungsfindung zusätzlich durch Regierungsabteilungen unterstützt werden kann.

Wen sagt: „Ihre Aufgabe wird es sein, schnelle Hilfestellung zu geben, die Anliegen der Kinder zu erkennen, den zuständigen Behörden zu berichten und bei der Lösung jeglicher Probleme zu helfen. Die Rolle der „Ersatzmütter“ wird zwar Grenzen haben, doch sie stehen nicht alleine da. Beamten der Dörfer und Gemeinden, sowie ein Expertenteam wird hinter ihnen stehen.“

Wünschenswert wäre es, Frauen im Alter von 19 bis 55 Jahren, die keine kriminelle Vergangenheit aufweisen, für das Programm zu finden. Wie Liu erklärt: „Wir möchten Vollzeit-„Mütter“ anstellen, um sicherstellen zu können, dass sie nicht durch andere Aufgaben abgelenkt werden. Am besten wären Ortsansässige, denn sie sind mit den lokalen Sprachen und Kulturen vertraut.“

Vergangenen August wurden zwei zurückgelassene Kinder in ihrem Zuhause in Bijie, in der Provinz Guizhou, umgebracht. Wie die Polizei herausfinden konnte, wurde das Mädchen vor ihrem Tod sexuell missbraucht. „Die Tragödien der zurückgelassenen Kinder schaffen es vielleicht ein paar Tage auf die Titelseiten der Zeitungen, aber danach wecken schnell wieder andere Themen das Interesse der Leute. Die Lösung liegt darin, eine Instanz aufzubauen, die den Kindern hilft und solche Tragödien vermeiden kann“, fügt Liu hinzu. Es handle sich bei dem Programm in Sichuan um ein Pilotprojekt, aber „sollte es sich als ein erfolgreiches Modell herausstellen, werden wir es landesweit ausbauen“, so Liu.

(Quelle: german.china.org.cn)

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100 „Ersatzmütter“ für zurückgelassene Kinder

GERMAN.XINHUA.COM 2015-12-01 10:08:55

BEIJING, 30. November (Xinhuanet) -- Die China Foundation for Poverty Alleviation bringt ein Programm auf den Weg, mit dem 100 Frauen zu „Ersatzmüttern“ ausgebildet und eingestellt werden sollen, um für zurückgelassene Kinder zu sorgen.

Für das dreijährige Programm sollen in der ganzen Provinz Sichuan 100 Dörfer und in jedem Dorf eine Frau ausgewählt werden, die sich um alle zurückgebliebenen Kinder kümmern soll. Mit dem Programm, das Ende Oktober dieses Jahres von der Nichtregierungsorganisation initiiert wurde, sollen 35.000 Kinder versorgt werden - sofern das Programm erfolgreich verläuft.

Liu Wenkui, Generalsekretär der Organisation, sagt: „Dies ist ein Lösungsmodell für die Probleme der zurückgelassenen Kinder. Mit dem Programm soll dem Mangel an Erziehungsberechtigten entgegengewirkt werden. Viele Eltern müssen von Zuhause weg, um Geld zu verdienen und können ihre Kinder nicht mitnehmen. Wir versuchen eine Übergangslösung für das Problem zu finden.“

Die „Ersatzmütter“ werden die Verpflichtungen der Eltern übernehmen und herausfinden, was den Kindern fehlt und ihnen bei Problemen zur Seite stehen. Jede dieser „Ersatzmütter“ werde sich um 300 bis 500 Kinder kümmern und dabei besonders auf die 50 bis 70 Kinder eingehen, die sie am meisten brauchen, wie Projektleiter Wen Huifang erklärt.

In jedem Dorf soll dazu ein „Heim für Kinder“ entstehen, das einerseits als Büro der „Ersatzmütter“ und andererseits als Raum für Aktivitäten für die Kinder genutzt werden soll. Ebenfalls soll in jedem Gemeindekreis ein Büro eingerichtet werden, in dem die Informationen aller „Mütter“ gesammelt und ausgewertet werden, so dass die Lösungsfindung zusätzlich durch Regierungsabteilungen unterstützt werden kann.

Wen sagt: „Ihre Aufgabe wird es sein, schnelle Hilfestellung zu geben, die Anliegen der Kinder zu erkennen, den zuständigen Behörden zu berichten und bei der Lösung jeglicher Probleme zu helfen. Die Rolle der „Ersatzmütter“ wird zwar Grenzen haben, doch sie stehen nicht alleine da. Beamten der Dörfer und Gemeinden, sowie ein Expertenteam wird hinter ihnen stehen.“

Wünschenswert wäre es, Frauen im Alter von 19 bis 55 Jahren, die keine kriminelle Vergangenheit aufweisen, für das Programm zu finden. Wie Liu erklärt: „Wir möchten Vollzeit-„Mütter“ anstellen, um sicherstellen zu können, dass sie nicht durch andere Aufgaben abgelenkt werden. Am besten wären Ortsansässige, denn sie sind mit den lokalen Sprachen und Kulturen vertraut.“

Vergangenen August wurden zwei zurückgelassene Kinder in ihrem Zuhause in Bijie, in der Provinz Guizhou, umgebracht. Wie die Polizei herausfinden konnte, wurde das Mädchen vor ihrem Tod sexuell missbraucht. „Die Tragödien der zurückgelassenen Kinder schaffen es vielleicht ein paar Tage auf die Titelseiten der Zeitungen, aber danach wecken schnell wieder andere Themen das Interesse der Leute. Die Lösung liegt darin, eine Instanz aufzubauen, die den Kindern hilft und solche Tragödien vermeiden kann“, fügt Liu hinzu. Es handle sich bei dem Programm in Sichuan um ein Pilotprojekt, aber „sollte es sich als ein erfolgreiches Modell herausstellen, werden wir es landesweit ausbauen“, so Liu.

(Quelle: german.china.org.cn)

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