Freizeit gestalten mit Kulturwochenenden

  

BEIJING, 10. Dezember (Xinhuanet) -- Die 56jährige Yi Jianlan tanzt leidenschaftlich gerne Standard. Jeden Mittwoch und Freitag eilt sie in den Tanzclub, wirft sich ins Kostüm und tanzt mit anderen Mitgliedern zur Musik:

„Früher habe ich einfache Schritte auf dem Platz getanzt. Hier im Club haben wir einen Lehrer. Seitdem ich hier tanze, fühle ich mich selbstsicherer. Nun kommt sogar auch meine Tochter mit."

Der Tanzclub gehört zu den vielen Angeboten des so genannten Kulturwochenendes im Bezirk Guancheng der Stadt Dongguan. Die Initiative geht auf das Jahr 2005 zurück, mit dem Ziel, Dongguan zu einer Kulturstadt aufzubauen. Projektmanager Zeng Li erinnert sich an die allererste Veranstaltung: Es zwar ein Versuch mit einem Sinfoniekonzert, das leider in einem nicht so passenden Hörsaal stattfinden musste:

„Das war im April und es war schon ziemlich warm bei uns. Wir mussten beim Konzert die Klimaanlage ausschalten, sonst hätten die Geräusche gestört. So hat das Publikum schweißgebadet die Sinfonie verfolgt. Immerhin waren die Zuschauer begeistert. Besonders hilfreich sei gewesen, so sagten viele, dass die Musiker ein bisschen musikalisches Grundwissen dazu erläuterten."

Der riesige Erfolg hat auch den Organisator überrascht. Seitdem fand das Kulturwochenende regelmäßig statt. Dazu wurde noch ein richtiges Theater gebaut, in dem jeden Samstagabend in- oder ausländische Künstler auf die Bühne treten. Über 500 Aufführungen hat es bisher gegeben, wobei der Eintritt umsonst ist, denn die Kosten werden von der Kommune übernommen.

Für die Einwohner ist das Kulturwochenende ein Teil ihres Lebens geworden, eine gute Gewohnheit, die sie nie wieder missen möchten. Einige wirken sogar aktiv mit. Der 28jährige He Peng war von einem Jazz-Konzert so begeistert, dass er mitmachen wollte:

„Früher war ich einfach ein Zuschauer. Nach ein paar Besuchen des Kulturwochenendes baute sich eine Art Zugehörigkeitsgefühl in mir auf, so dass ich irgendetwas mitmachen wollte. Als Freiwillige sind wir in der ersten halben Stunde der Aufführungen sehr beschäftigt. Auch wenn wir danach Zeit haben, dürfen wir nur von ganz hinten auf die Bühne gucken. Aber mir ist das Mitwirken wichtiger, als die Shows zu sehen. Ich bin stolz darauf."

Warum das Kulturwochenende so beliebt ist? Bei den Veranstaltungen bekommen die Besucher tolle Eindrücke geboten. Es werden darüber hinaus auch noch Informationen über das jeweilige Musik- oder Theaterstück erklärt. Und in der Diskussionsrunde kann man direkt Fragen an die Künstler stellen, erklärt Li Xiaojun, Vizeleiter des örtlichen Kulturferrats, das Erfolgsrezept.

„Als wir mit dem Projekt anfingen, hatten viele Zuschauer keine Ahnung von Konzerten oder Theater. Viele sind mit Hausschuhen und Turnhemden gekommen. Das ist längst vorbei. Das Publikum ist gut angezogen. Sie wissen Bescheid, wann sie applaudieren sollen. Viele stellen in der Diskussionsrunde Fragen, die Sinn machen."

Mit dem Kulturwochenende wurde schließlich auch das Spektrum der Angebote erweitert. Die lokale Unterhaltungsindustrie erscheint heute regelrecht beflügelt. Unternehmen, die im Bereich Freizeitbeschäftigung tätig sind, sind um sage und schreibe 200 gewachsen. Die Zukunft des kulturellen Lebens der Einwohner stellt sich Kulturreferat Zeng Li so vor:

„Ich hoffe, dass das Prinzip des Kulturwochenendes in zehn Jahren ganz selbstverständlich zum Alltag gehören wird. Wobei man nicht unbedingt zu Veranstaltungen gehen muss. Solange man sich kulturell beschäftigt, selbst von zu Hause aus, kann man ein sinnvolles Kulturwochenende verbringen."

(Quelle: german.cri.cn)

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Wenn man tanzen wollte

Ein Mitglied eines Rollstuhl-Tanzgruppe nimmt an einer Probe in Changzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu teil, 12. Oktober 2015. mehr...

 

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Freizeit gestalten mit Kulturwochenenden

GERMAN.XINHUA.COM 2015-12-10 11:29:24

  

BEIJING, 10. Dezember (Xinhuanet) -- Die 56jährige Yi Jianlan tanzt leidenschaftlich gerne Standard. Jeden Mittwoch und Freitag eilt sie in den Tanzclub, wirft sich ins Kostüm und tanzt mit anderen Mitgliedern zur Musik:

„Früher habe ich einfache Schritte auf dem Platz getanzt. Hier im Club haben wir einen Lehrer. Seitdem ich hier tanze, fühle ich mich selbstsicherer. Nun kommt sogar auch meine Tochter mit."

Der Tanzclub gehört zu den vielen Angeboten des so genannten Kulturwochenendes im Bezirk Guancheng der Stadt Dongguan. Die Initiative geht auf das Jahr 2005 zurück, mit dem Ziel, Dongguan zu einer Kulturstadt aufzubauen. Projektmanager Zeng Li erinnert sich an die allererste Veranstaltung: Es zwar ein Versuch mit einem Sinfoniekonzert, das leider in einem nicht so passenden Hörsaal stattfinden musste:

„Das war im April und es war schon ziemlich warm bei uns. Wir mussten beim Konzert die Klimaanlage ausschalten, sonst hätten die Geräusche gestört. So hat das Publikum schweißgebadet die Sinfonie verfolgt. Immerhin waren die Zuschauer begeistert. Besonders hilfreich sei gewesen, so sagten viele, dass die Musiker ein bisschen musikalisches Grundwissen dazu erläuterten."

Der riesige Erfolg hat auch den Organisator überrascht. Seitdem fand das Kulturwochenende regelmäßig statt. Dazu wurde noch ein richtiges Theater gebaut, in dem jeden Samstagabend in- oder ausländische Künstler auf die Bühne treten. Über 500 Aufführungen hat es bisher gegeben, wobei der Eintritt umsonst ist, denn die Kosten werden von der Kommune übernommen.

Für die Einwohner ist das Kulturwochenende ein Teil ihres Lebens geworden, eine gute Gewohnheit, die sie nie wieder missen möchten. Einige wirken sogar aktiv mit. Der 28jährige He Peng war von einem Jazz-Konzert so begeistert, dass er mitmachen wollte:

„Früher war ich einfach ein Zuschauer. Nach ein paar Besuchen des Kulturwochenendes baute sich eine Art Zugehörigkeitsgefühl in mir auf, so dass ich irgendetwas mitmachen wollte. Als Freiwillige sind wir in der ersten halben Stunde der Aufführungen sehr beschäftigt. Auch wenn wir danach Zeit haben, dürfen wir nur von ganz hinten auf die Bühne gucken. Aber mir ist das Mitwirken wichtiger, als die Shows zu sehen. Ich bin stolz darauf."

Warum das Kulturwochenende so beliebt ist? Bei den Veranstaltungen bekommen die Besucher tolle Eindrücke geboten. Es werden darüber hinaus auch noch Informationen über das jeweilige Musik- oder Theaterstück erklärt. Und in der Diskussionsrunde kann man direkt Fragen an die Künstler stellen, erklärt Li Xiaojun, Vizeleiter des örtlichen Kulturferrats, das Erfolgsrezept.

„Als wir mit dem Projekt anfingen, hatten viele Zuschauer keine Ahnung von Konzerten oder Theater. Viele sind mit Hausschuhen und Turnhemden gekommen. Das ist längst vorbei. Das Publikum ist gut angezogen. Sie wissen Bescheid, wann sie applaudieren sollen. Viele stellen in der Diskussionsrunde Fragen, die Sinn machen."

Mit dem Kulturwochenende wurde schließlich auch das Spektrum der Angebote erweitert. Die lokale Unterhaltungsindustrie erscheint heute regelrecht beflügelt. Unternehmen, die im Bereich Freizeitbeschäftigung tätig sind, sind um sage und schreibe 200 gewachsen. Die Zukunft des kulturellen Lebens der Einwohner stellt sich Kulturreferat Zeng Li so vor:

„Ich hoffe, dass das Prinzip des Kulturwochenendes in zehn Jahren ganz selbstverständlich zum Alltag gehören wird. Wobei man nicht unbedingt zu Veranstaltungen gehen muss. Solange man sich kulturell beschäftigt, selbst von zu Hause aus, kann man ein sinnvolles Kulturwochenende verbringen."

(Quelle: german.cri.cn)

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Ein Mitglied eines Rollstuhl-Tanzgruppe nimmt an einer Probe in Changzhou in der ostchinesischen Provinz Jiangsu teil, 12. Oktober 2015. mehr...

 

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