Handelsdaten zeigen: Chinas Wirtschaft stabil, aber Druck bleibt

Insgesamt 350 Fahrzeuge werden am 9. Januar 2016 für den Export auf ein Frachtschiff in einem Hafen in Lanyungang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu verladen. (Archivfoto: Xinhua/Wang Chun)

BEIJING, 8. Mai (Xinhuanet) -- China verzeichnete im April eine schwächere Wachstumsdynamik bei Exporten und einen beschleunigten Rückgang bei Importen. Dies bedeutet einen anhaltenden Druck auf die Wirtschaft aufgrund einer schwachen Binnen- und Auslandsnachfrage.

Die General Administration of Customs (GAC) verkündete am Samstag, dass chinesische, Yuan-denominierte Exporte im April um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während die Importe um 5,7 Prozent gesunken seien.

Das Exportwachstum war im April schwächer als der 18,7-Prozent-Anstieg im März, während die Importe, verglichen mit dem 1,7-Prozent-Rückgang im letzten Monat, schneller abnahmen.

Der Chefökonom von Bloomberg Tom Orlik für den Bereich Asien erklärte, dass Chinas Exporte positiv geblieben seien, aber weiterhin von der schwachen, globalen Nachfrage beeinflusst würden.

Orlik schrieb in einer kurzen Analyse, dass der weitere Rückgang der Importe eine Überraschung gewesen sei, da stabilere Rohstoffpreise und ein schwächerer Yuan die Zahlen hätten ausgleichen sollen.

Der Chefökonom der HSBC für die Region China, Qu Hongbin, merkte an, dass der Rückgang der Importe im April stärker als erwartet gewesen sei. Qu sieht dies als einen Beweis für eine wacklige Erholung der Binnennachfrage.

Er fügte hinzu, dass ein langsameres Exportwachstum gleichzeitig darauf hindeute, dass die Auslandsnachfrage in der nahen Zukunft weiterhin gedämpft sein werde.

Im Zeitraum von Januar bis April nahmen die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent ab, während die Importe um 7,5 Prozent zurückgingen. Dies führte zu einem Handelsbilanzüberschuss von 1,11 Billionen Yuan, der verglichen mit dem Vorjahr um 16,5 Prozent zunahm.

Das Außenhandelsvolumen fiel im letzten Monat leicht um 0,3 Prozent auf 1,95 Billionen Yuan im Vergleich zum Vorjahr, während das gesamte Außenhandelsvolumen in den ersten vier Monaten um 4,4 Prozent auf 7,17 Billionen Yuan sank.

Orlik meinte: „Eine Reihe glanzloser Daten zeigen, dass die Wirtschaft zu Beginn des zweiten Quartals stabil bleibt, aber nicht die Dynamik vom Ende des ersten Quartals beibehalten kann.“

Eine offizielle Erhebung Anfang des Monats zeigt, dass die lauen Handelsdaten mit dem Rückgang der Kennziffern für die Produktionstätigkeit des Landes übereinstimmte. Der chinesische „Purchasing Managers Index“ betrug 50,1 Prozentpunkte im April und fiel damit leicht gegenüber den 50,2 Prozentpunkten im März.

Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal des Jahres 2016 um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was das langsamste Wachstum seit der globalen Finanzkrise Anfang 2009 darstellte. Aber ermutigende Konjunkturdaten im März erweckten die Hoffnungen auf einen, unerwarteten, stärkeren Umschwung.

Orlik meinte, dass die politischen Entscheidungsträger wahrscheinlich weiterhin abwarten würden, bevor sie über weitere Anreize entschieden.

Orlik merkte an, dass eine Option für China zur Förderung des Exportwachstums eine bewusste, noch stärkere Abwertung des Yuan sei. Dies würde aber wahrscheinlich die Wettbewerbsfähigkeit durch Mitbewerber abwerten und das Risiko für vermehrte Kapitalflucht erhöhen.

Er sagte: „China wird auf eine Kombination aus stärkerer, globaler Nachfrage und dem langsamen Prozess der Aufrüstung seiner Produktionsbasen warten müssen, um wieder Schwung in die Exporte zu bringen.“

Laut einer Schätzung von Bloomberg ist der chinesische Yuan von seinem Höhepunkt im August 2015 auf 8 Prozent gegenüber dem Währungskorb gesunken.

Die GAC teilte mit, dass im Gegensatz dazu ein Leitindex für den Export des Landes im April um 2,2 Punkte auf 33,8 Punkte gestiegen sei. Die Subindizes für neue Exportmöglichkeiten und Vertrauen der Manager seien beide im März gestiegen und deuteten auf einen geringeren Druck auf das Exportwachstum im zweiten Quartal hin.

Die Daten der GAC zeigen, dass die Exporte in die Europäische Union, Chinas größtem Handelspartner, in den ersten vier Monaten um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen waren.

Im gleichen Zeitraum gingen die Exporte in die Vereinigten Staaten und den Verband Südostasiatischer Nationen, die jeweils die zweit- und drittgrößten Handelspartner Chinas sind, beide um 3,5 Prozent zurück.

Der Import von Eisenerz, Rohöl und Kupfer nahm in den vier Monaten stark zu, jeweils um 6,1 Prozent, 11,8 Prozent und 23,1 Prozent. Aber der Import von Kohle, Stahl und raffiniertem Öl sank.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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Handelsdaten zeigen: Chinas Wirtschaft stabil, aber Druck bleibt

GERMAN.XINHUA.COM 2016-05-09 14:55:58

Insgesamt 350 Fahrzeuge werden am 9. Januar 2016 für den Export auf ein Frachtschiff in einem Hafen in Lanyungang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu verladen. (Archivfoto: Xinhua/Wang Chun)

BEIJING, 8. Mai (Xinhuanet) -- China verzeichnete im April eine schwächere Wachstumsdynamik bei Exporten und einen beschleunigten Rückgang bei Importen. Dies bedeutet einen anhaltenden Druck auf die Wirtschaft aufgrund einer schwachen Binnen- und Auslandsnachfrage.

Die General Administration of Customs (GAC) verkündete am Samstag, dass chinesische, Yuan-denominierte Exporte im April um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während die Importe um 5,7 Prozent gesunken seien.

Das Exportwachstum war im April schwächer als der 18,7-Prozent-Anstieg im März, während die Importe, verglichen mit dem 1,7-Prozent-Rückgang im letzten Monat, schneller abnahmen.

Der Chefökonom von Bloomberg Tom Orlik für den Bereich Asien erklärte, dass Chinas Exporte positiv geblieben seien, aber weiterhin von der schwachen, globalen Nachfrage beeinflusst würden.

Orlik schrieb in einer kurzen Analyse, dass der weitere Rückgang der Importe eine Überraschung gewesen sei, da stabilere Rohstoffpreise und ein schwächerer Yuan die Zahlen hätten ausgleichen sollen.

Der Chefökonom der HSBC für die Region China, Qu Hongbin, merkte an, dass der Rückgang der Importe im April stärker als erwartet gewesen sei. Qu sieht dies als einen Beweis für eine wacklige Erholung der Binnennachfrage.

Er fügte hinzu, dass ein langsameres Exportwachstum gleichzeitig darauf hindeute, dass die Auslandsnachfrage in der nahen Zukunft weiterhin gedämpft sein werde.

Im Zeitraum von Januar bis April nahmen die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent ab, während die Importe um 7,5 Prozent zurückgingen. Dies führte zu einem Handelsbilanzüberschuss von 1,11 Billionen Yuan, der verglichen mit dem Vorjahr um 16,5 Prozent zunahm.

Das Außenhandelsvolumen fiel im letzten Monat leicht um 0,3 Prozent auf 1,95 Billionen Yuan im Vergleich zum Vorjahr, während das gesamte Außenhandelsvolumen in den ersten vier Monaten um 4,4 Prozent auf 7,17 Billionen Yuan sank.

Orlik meinte: „Eine Reihe glanzloser Daten zeigen, dass die Wirtschaft zu Beginn des zweiten Quartals stabil bleibt, aber nicht die Dynamik vom Ende des ersten Quartals beibehalten kann.“

Eine offizielle Erhebung Anfang des Monats zeigt, dass die lauen Handelsdaten mit dem Rückgang der Kennziffern für die Produktionstätigkeit des Landes übereinstimmte. Der chinesische „Purchasing Managers Index“ betrug 50,1 Prozentpunkte im April und fiel damit leicht gegenüber den 50,2 Prozentpunkten im März.

Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal des Jahres 2016 um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was das langsamste Wachstum seit der globalen Finanzkrise Anfang 2009 darstellte. Aber ermutigende Konjunkturdaten im März erweckten die Hoffnungen auf einen, unerwarteten, stärkeren Umschwung.

Orlik meinte, dass die politischen Entscheidungsträger wahrscheinlich weiterhin abwarten würden, bevor sie über weitere Anreize entschieden.

Orlik merkte an, dass eine Option für China zur Förderung des Exportwachstums eine bewusste, noch stärkere Abwertung des Yuan sei. Dies würde aber wahrscheinlich die Wettbewerbsfähigkeit durch Mitbewerber abwerten und das Risiko für vermehrte Kapitalflucht erhöhen.

Er sagte: „China wird auf eine Kombination aus stärkerer, globaler Nachfrage und dem langsamen Prozess der Aufrüstung seiner Produktionsbasen warten müssen, um wieder Schwung in die Exporte zu bringen.“

Laut einer Schätzung von Bloomberg ist der chinesische Yuan von seinem Höhepunkt im August 2015 auf 8 Prozent gegenüber dem Währungskorb gesunken.

Die GAC teilte mit, dass im Gegensatz dazu ein Leitindex für den Export des Landes im April um 2,2 Punkte auf 33,8 Punkte gestiegen sei. Die Subindizes für neue Exportmöglichkeiten und Vertrauen der Manager seien beide im März gestiegen und deuteten auf einen geringeren Druck auf das Exportwachstum im zweiten Quartal hin.

Die Daten der GAC zeigen, dass die Exporte in die Europäische Union, Chinas größtem Handelspartner, in den ersten vier Monaten um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen waren.

Im gleichen Zeitraum gingen die Exporte in die Vereinigten Staaten und den Verband Südostasiatischer Nationen, die jeweils die zweit- und drittgrößten Handelspartner Chinas sind, beide um 3,5 Prozent zurück.

Der Import von Eisenerz, Rohöl und Kupfer nahm in den vier Monaten stark zu, jeweils um 6,1 Prozent, 11,8 Prozent und 23,1 Prozent. Aber der Import von Kohle, Stahl und raffiniertem Öl sank.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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