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Porzellan – Visitenkarte der chinesischen Kultur

German.xinhuanet.com | 14-06-2016 16:05:29 | Xinhuanet

Form und Bild

Porzellankunst berührt viele ästhetische Bereiche. Die Form ist für ein gutes Stück Porzellan ebenso wichtig wie für eine erlesene Skulptur. Künstlerisch wertvolles Porzellan vermag durch eine interessante Form sogleich die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich zu ziehen.

Seladon-Teetasse, Yuan- Dynastie

Eine Art des chinesischen Porzellans ist weiß und mit floralem Dekor der gleichen Farbe verziert, was an ein Flachrelief erinnert. Das berühmteste weiße Porzellan entstand im Ding-Brennofen in der Song-Dynastie; es hat das spätere weiße Porzellan stark beeinflusst. Eine kleine weiße Schale aus der Ära Daoguang (1821-1850) der Qing-Dynastie gehört zu dieser weißen Serie. Von außen betrachtet unterscheidet sie sich nicht von einer Schale, in der man Steine für das Brettspiel Go aufbewahrt, doch auf ihrer Innenseite befinden sich reliefartige Blumen mit klar und fein ausgearbeiteten fünffarbigen Blütenblättern. Welch Genuss muss es gewesen sein, sich beim Go-Spiel an diesem herrlich gearbeiteten Kunstwerk zu erfreuen!

Chinesisches Porzellan ist oft reich bemalt – eine weitere ästhetische Dimension. In der Regel sind es Bilder von Landschaften oder Vogel-und-Blumen-Motive, die die Porzellanarbeiten schmücken. Die meisten Porzellanmacher waren gleichzeitig auch geschickte Maler. Bei ming- und qingzeitlichem Porzellan wirken seine elegante Form, die faszinierende Verwendung von Farbe, feine Oberfläche und lebendige Motive zusammen und machen die Stücke einzigartig.

Unter dem Einfluss der europäischen Malerei begann das chinesische Porzellan in der ausgehenden Ming- und der beginnenden Qing-Zeit künstlerische Techniken aus Europa in sein Design aufzunehmen und es z. B. mit der Verwendung von Licht und Schatten durch dreidimensionale Effekte zu beleben. Ein gutes Beispiel ist der in der Qing-Zeit verbreitete Famille-Rose-Stil.

Der Famille-Rose-Stil, auch „weiche Farben“ genannt, wird so bezeichnet, um ihn von Stilarten zu unterscheiden, die Farbe ohne Abtönung verwenden. So weist beispielsweise eine qingzeitliche Vase im Famille-Rose-Stil mit neun Pfirsichen, die sich im Pekinger Palastmuseum befindet, diese Farbgebung auf, anstatt die traditionellen, immer wieder verwendeten fünf Farben. Ihr Dekor legt Wert auf unterschiedliche Farbschattierungen sowie auf Licht und Schatten, was dem Motiv eine dreidimensionale und realistische Wirkung verleiht.

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