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Interview: Experte: Australische Unternehmen sollten sich mit China für die Chancen der „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative zusammenschließen

German.xinhuanet.com | 05-05-2017 11:14:05 | Xinhuanet

von Will Koulouris

SYDNEY, 4. Mai (Xinhuanet) -- Australische Unternehmen sollten sich direkt auf ihre chinesischen Kollegen einlassen, um die Chancen zu ergreifen, die die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative bieten wird, sagte ein australischer Experte.

Die von China im Jahr 2013 vorgeschlagene „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative zielt darauf ab, Infrastruktur- und Handelsnetzwerk zu errichten, das sich über die ganze Welt erstreckt und Asien mit Europa und Afrika entlang der Handelsrouten der antiken Seidenstraße verbindet.

Hans Hendrischke, Professor für chinesische Unternehmen und Management an der University of Sydney, sagte gegenüber Xinhua am Mittwoch, dass Australien die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative durch die Denkweise dessen, was es tatsächlich ist, ein ökonomischer Vorschlag, betrachten sollte, anstatt es irgendeiner Art der strategischen Entwicklung zuzuschreiben.

„Das ist etwas, was man für die zukünftige Entwicklung beachten sollte. Der Fokus sollte auf den kommerziellen Vorteilen liegen, die Vorteile für beide Seiten zur Verfügung stellen“, sagte Hendrischke.

Der Experte ist der Ansicht, dass Australien eine Vielzahl von Chancen verpasst, die durch die Initiative eröffnet wurden, da die Verteilung des erhöhten Finanzierungsniveaus an Schwellenländer ein Teil dieser ambitionierten Projektes auf der ganzen Welt sei, und Australien dabei etwas zurückliegt.

Allerdings ist er dennoch der Überzeugung, dass einige Fortschritte gemacht werden.

„Es gibt Möglichkeiten, an denen sich Australien beteiligt, zum Beispiel in Darwin, wo die Landbridge Group den Hafen von Darwin gemietet hat und plant, eine neue kommerzielle Entwicklung vor Ort zu errichten, eine sehr große“, sagte Hendrischke.

„Es gibt Chancen, und es könnte noch mehr geben. Dementsprechend lautet die Frage, wie man es strukturieren soll.“

Hendrischke wird durch das Niveau an Kooperationen und Investitionen, die derzeit zwischen den beiden Ländern stattfinden, ermutigt.

„Chinesische Investitionen, die nach Australien kommen, vor allem in Bereichen wie Landwirtschaft und Gesundheit, sind Investitionen, die die Waren letztlich wieder zurück nach China bringen“, sagte Hendrischke.

„Dies ist ein klarer Teil des Gesamtpakets, das mit den Investitionen kommt.“

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht, den der ausgebildete Experte gemeinsam mit KPMG verfasste, „Die Entmystifizierung chinesischer Investitionen in Asien im Jahr 2017“, wurde gezeigt, dass im Laufe des vergangenen Jahres, chinesische Investitionen in Australien um rund 12 Prozent anstiegen, was, wie Hendrischke zum Ausdruck brachte, noch höher sein könnte und sollte.

„Die chinesischen Investitionen in Australien wuchsen um knapp 12 Prozent, während die chinesischen Investitionen in den USA um 200 Prozent und in der Europäischen Union um 70 Prozent zunahmen“, sagte Hendrischke.

Der positive Aspekt davon ist, dass es zeigt, wo Australien wachsen kann und wo andere Märkte vor uns wachsen, sagte er.

Einer dieser Bereiche ist der Tourismus, von dem Hendrischke behauptet, dass er immens von weiteren chinesischen Investitionen profitieren könnte, was das Potenzial bergen könnte, sich auf andere Sektoren auswirken zu können.

„Australien stellt ein Pauschalangebot dar. Der Tourismus ist mit der Bildung verbunden, es ist mit der Gesundheitsversorgung und den Gesundheitsdiensten verbunden, es ist mit Investitionen in Wohngebieten und mit kommerzielle Investitionen im Gastfreundschaft verknüpft“, sagte Hendrischke.

„Alles ist miteinander verbunden und die verschiedenen Elemente ergänzen und verstärken sich gegenseitig.“

Der Professor ist der Ansicht, dass der Weg nach vorn für chinesische Unternehmen, um in Australien erfolgreich zu sein, darin liege, Partnerschaften mit bestehenden australischen Einheiten zu errichten.

Mit Blick auf das kommende „Ein Gürtel und eine Straße“-Forum für internationale Kooperation, welches in Beijing abgehalten wird, erwartet Hendrischke eine glänzende Zukunft für die Initiative, während er auf eine verstärkte Beteiligung am Transformationsprojekt durch Australien hoffe.

„Ich betrachte die „Ein Gürtel und eine Straße“-Initiative als einen Ansatz zur Globalisierung, und das ist wo China seine Stärken und Chancen sieht, um sich im Rahmen eines schrittweisen Prozesses zu integrieren, und zwar beginnend mit den Regionen, die sich am nächsten zu China befinden“, sagte Hendrischke.

„Das schließt aus der Ferne sowohl Zentralasien ein, aber vor allem umfasst es eine noch engere Integration Australiens mit unseren südostasiatischen Nachbarn.“

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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