Gras gegen den Klimawandel

BEIJING, 3. Dezember (Xinhuanet) -- Eine chinesische Grassorte, die in der Lage ist, große Mengen an Kohlendioxid zu absorbieren und extrem schnell wächst, könnte zu einem probaten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel werden.

Die aus China stammende harte und schnell wachsende Grassorte „Lü Xin“, was übersetzt „Grünes Herz“ bedeutet, könnte eine geeignete Waffe im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel sein.

Besagtes Gras wächst bis zu fünf Meter in zwei Monaten und ist laut Lei Xuejun, dem Leiter des Kohlestoffzyklus-Forschungszentrums an der Central South University of Forestry and Technology in Hunan, in der Lage, größere Mengen Kohlenstoff zu absorbieren als Bäume.

Lei, der die Grassorte seit 2013 kultiviert, nimmt diese Woche an der UN-Klimakonferenz in Paris teil.

Die Provinzhauptstadt Changsha hat das Potential des Rasens in seiner Funktion als Kohlenstoffschwamm frühzeitig erkannt und Lei über den Zeitraum der vergangenen zwei Jahre über 20 Hektar als Anbaufläche sowie finanzielle Unterstützung zur Verfügung gestellt.

Das Gras sieht ähnlich aus wie Zuckerrohr- oder Hirse-Pflanzen, wächst extrem schnell nach und kann drei bis fünf Runden im Jahr sprießen. Es hält hohen Temperaturen und Dürren stand und gedeiht auch auf nährstoffarmem Boden. Die Ernte kann gemahlen und zu Standard-Kohlenstoff-Produkten wie Papier, Baustoff und Düngemittel verarbeitet werden.

Ein Hektar des Grases kann über 200 Tonnen Kohlendioxid im Jahr absorbieren, wohingegen Bäume jährlich 15 Tonnen aufnehmen können, heißt es.

Laut Yang Yiwen, dem Vorsitzenden des Bezirkskomitees der KP Chinas, hofft der Industriebezirk Changsha durch einen großangelegten Anbau darauf, ein Null-Kohlenstoff-Wachstum in der Region zu erreichen.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die die effektiven Vorzüge dieses Vorhabens bezweifeln.

Wang Guangjun, Professor für Ökologie und ein Kollege von Lei, warnt davor, dass die Schnelligkeit mit der das Gras wächst negative Nebeneffekte zeitigen könnte, zumal erwiesen sei, dass invasive Arten das ökologische Gleichgewicht stören.

Auch Tan Xiaofeng, ein auf Holzgewächse spezialisierter Botaniker der Universität, hat Vorbehalte. Im Allgemeinen ist es so, dass die Absorptionsfähigkeit von Gräsern weitaus schwächer ist als die von Gehölzen, sagt er und betont, dass der tatsächliche Nutzen des kohlestoffabbauenden Grases erst über einen längeren Zeitraum getestet und bewiesen werden müsse.

(Quelle: german.china.org.cn)

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Gras gegen den Klimawandel

GERMAN.XINHUA.COM 2015-12-03 16:42:22

BEIJING, 3. Dezember (Xinhuanet) -- Eine chinesische Grassorte, die in der Lage ist, große Mengen an Kohlendioxid zu absorbieren und extrem schnell wächst, könnte zu einem probaten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel werden.

Die aus China stammende harte und schnell wachsende Grassorte „Lü Xin“, was übersetzt „Grünes Herz“ bedeutet, könnte eine geeignete Waffe im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel sein.

Besagtes Gras wächst bis zu fünf Meter in zwei Monaten und ist laut Lei Xuejun, dem Leiter des Kohlestoffzyklus-Forschungszentrums an der Central South University of Forestry and Technology in Hunan, in der Lage, größere Mengen Kohlenstoff zu absorbieren als Bäume.

Lei, der die Grassorte seit 2013 kultiviert, nimmt diese Woche an der UN-Klimakonferenz in Paris teil.

Die Provinzhauptstadt Changsha hat das Potential des Rasens in seiner Funktion als Kohlenstoffschwamm frühzeitig erkannt und Lei über den Zeitraum der vergangenen zwei Jahre über 20 Hektar als Anbaufläche sowie finanzielle Unterstützung zur Verfügung gestellt.

Das Gras sieht ähnlich aus wie Zuckerrohr- oder Hirse-Pflanzen, wächst extrem schnell nach und kann drei bis fünf Runden im Jahr sprießen. Es hält hohen Temperaturen und Dürren stand und gedeiht auch auf nährstoffarmem Boden. Die Ernte kann gemahlen und zu Standard-Kohlenstoff-Produkten wie Papier, Baustoff und Düngemittel verarbeitet werden.

Ein Hektar des Grases kann über 200 Tonnen Kohlendioxid im Jahr absorbieren, wohingegen Bäume jährlich 15 Tonnen aufnehmen können, heißt es.

Laut Yang Yiwen, dem Vorsitzenden des Bezirkskomitees der KP Chinas, hofft der Industriebezirk Changsha durch einen großangelegten Anbau darauf, ein Null-Kohlenstoff-Wachstum in der Region zu erreichen.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die die effektiven Vorzüge dieses Vorhabens bezweifeln.

Wang Guangjun, Professor für Ökologie und ein Kollege von Lei, warnt davor, dass die Schnelligkeit mit der das Gras wächst negative Nebeneffekte zeitigen könnte, zumal erwiesen sei, dass invasive Arten das ökologische Gleichgewicht stören.

Auch Tan Xiaofeng, ein auf Holzgewächse spezialisierter Botaniker der Universität, hat Vorbehalte. Im Allgemeinen ist es so, dass die Absorptionsfähigkeit von Gräsern weitaus schwächer ist als die von Gehölzen, sagt er und betont, dass der tatsächliche Nutzen des kohlestoffabbauenden Grases erst über einen längeren Zeitraum getestet und bewiesen werden müsse.

(Quelle: german.china.org.cn)

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