Chinas Immobilienmarkt erholt sich uneinheitlich
Die jüngsten Daten zur Preisentwicklung zeigen ein uneinheitliches Bild des chinesischen Wohnungsmarkts: Insbesondere in den wichtigsten Metropolen stiegen die Preise weiterhin deutlich an, gleichzeitig blieben die Leerbestände hoch.
Unter den 70 untersuchten Städten stiegen in 38 die Preise an (39 im Vormonat), wie das Nationale Statistikamt am Freitag mitteilte. In 24 Städten sanken die Preise (27 im Dezember). Auf einer jährlichen Vergleichsbasis meldeten 25 Städte Zunahmen und 45 Rückgänge, vergleichen mit 21 beziehungsweise 49 im Dezember.
Am stärksten zogen die Preise für Neuwohnungen in Shenzhen an (+52,7 Prozent), gefolgt von Shanghai (+21,4 Prozent) und Beijing (+11,3 Prozent). Zhanjiang in der Provinz Guangdong hatte mit -4,9 Prozent die schlechteste Entwicklung.
Bei den Preisen für bereits bestehende Wohnungen gab es in 37 Städten Erhöhungen und in 25 Städten Rückgänge. Der durchschnittliche jährliche Anstieg in den wichtigsten Metropolen betrug über 20 Prozent, während die Wohnkosten in den meisten Kleinstädten zurückgingen. Ein großer Bestand an unverkauften Häusern führt weiterhin dazu, dass sich die Preise in den kleineren Orten kaum entwickeln.
Der Ökonom Ma Guangyuan glaubt, dass der Wohnraum in den großen Metropolen weiterhin teurer wird. Allerdings werde der starke Anstieg nicht mehr lange anhalten, da der Markt bald gesättigt ist. Im Jahr 2014 erlebte der Immobilienmarkt wegen einer schwachen Nachfrage und einem Überangebot einen Abschwung. Der Umsatz und die Preise fielen. Der Bestand an nicht verkauften Wohnungen nahm zu.
Ende des Jahres 2015 gab es 719 Millionen Quadratmeter nicht verkaufte Wohnfläche. Dies wäre genug, um 24 Millionen Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten, wie das Ministerium für Wohnungsbau und Stadt-Land-Entwicklung meldete. Unter Berücksichtigung der Wohnungen, die sich noch im Bau befinden, lag das Inventar an leerstehenden chinesischen Wohnungen bei 5,87 Milliarden Quadratmetern. Um diese zu verkaufen, braucht es laut Xia Dan, einem Analysten bei der Bank of Communications, mindestens fünf Jahre.
Um das Leiden zu bekämpfen, machte es sich die Politik in diesem Jahr zur obersten Priorität, die Wohnungsschwemme zu reduzieren. Um dies zu erreichen, kündigte die Regierung eine Reihe von Maßnahmen an. So wurden die Steuern für Immobilientransaktionen gesenkt und die Mindestanzahlung für Käufer von Erst- und Zweitwohnungen soll noch in diesen Monat reduziert werden.
Experten rechnen damit, dass im Verlaufe des Jahres weitere Fördermaßnahmen vorgestellt werden, da das Land wegen des sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums versucht, die Immobilienbranche zu stärken. Am Wahrscheinlichsten ist laut Xia Dan, dass die Regierung die Beschränkungen für den Hauskauf lockert und die Transaktionssteuern weiter senkt.
(Quelle: german.china.org.cn)
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