Russischer Experte: Chinas Wirtschaft trotz Herausforderungen vielversprechend

Arbeiter, die am 12. September 2015 in einer Fabrik in der Stadt Chengde in der nordchinesischen Provinz Hebei, arbeiten. Vom Nationalen Statistikamt am Montag veröffentlichte Daten zeigen, dass Chinas BIP 2015 ca. 67,67 Billionen Yuan (ca. 10,34 Billionen US-Dollar) betrug, was einen Anstieg von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. (Foto: Xinhua/Wang Xiao)

MOSKAU, 4. März (Xinhuanet) -- Ein führender russischer Experte sagte, dass China bei der wirtschaftlichen Entwicklung vor zahlreichen Herausforderungen stünde, das Land aber damit fertig werden würde, trotzt einer gewissen Verlangsamung. China wechselt derzeit zu einem neuen auf Konsum ausgerichteten ökonomischen Wachstumsmodell.

Der langjährige Wissenschaftler des „Institute of Far Eastern Studies“ der „Russischen Akademie der Wissenschaften“ Yakov Berger, sagte Xinhua in einem Interview am Donnerstag, dass er nicht an die prognostizierte Rezession der chinesischen Wirtschaft glaube, da es keine Anzeichen für ein mögliches Negativwachstum über einen längeren Zeitraum gäbe.

Berger erklärte: „In China wird es kein zweistelliges Wachstum mehr geben, wie dies früher der Fall war. Aber der Anstieg wird ausreichen, um die von der chinesischen Regierung ausgegebenen Aufgaben zu bewältigen.“

Er glaubt, dass China in nächster Zukunft eine kontrollierte, mittel-hohe, jährliche Wachstumsrate von 6 bis 7 Prozent anstreben werde.

Er sagte: „Ich erwarte eine Verlangsamung der Zuwachsraten, die vielleicht sogar unter 6,9 Prozent liegen wird, wie es im letzten Jahr der Fall war. Vielleicht bloß 6,5 oder 6 Prozent. Möglicherweise sogar noch niedriger. Aber dies sind mittlere Wachstumsraten und sie werden positiv und nicht negativ sein.“

Berger wies darauf hin, dass das alte, ökonomische Wachstumsmodell Chinas, bei dem billige Arbeitskräfte und umfangreicher Export als Antrieb für zwei oder drei Jahrzehnte genutzt wurden, nicht mehr funktioniere.

Luftaufnahme vom „Zhangjiang Hightech Park“ im ostchinesischen Shanghai vom 29. Dezember 2015. Chinas Wirtschaft wuchs 2015 um 6,9 Prozent. (Foto: Xinhua/Pei Xin)

Laut dem Experten wechsele China nun zu einem neuen ökonomischen Wachstumsmodell, das von inländischem Verbrauch, der Dienstleistungsindustrie und technischen Innovationen angetrieben werde.

Berger bemerkte, dass für solche Veränderungen eine lange und komplizierte Erhöhung der Kaufkraft der Bevölkerung nötig sei.

Er ergänzte, dass dieser Prozess China gleichzeitig von einer „Weltfabrik“ zu einem „Weltlabor“ mit technischen Innovationen umwandeln würde, das sehr konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt sei.

Berger meinte, dass China, bei „der Entwicklung gigantischer Unternehmen, die neue Technologien schaffen und in ihrer Produktion nutzen“, zur Zeit nur einige wenige, global wettbewerbsfähige Hightech-Unternehmen besäße, wie beispielsweise „Lenovo“ oder „Huawei“.

Der Experte führte noch andere Herausforderungen und Probleme an, die die chinesische Regierung lösen müsse, wie z. B. den Überschuss industrieller Kapazitäten und die Urbanisierung.

Laut Berger setzte China sein eigenes, einzigartiges, soziales und ökonomisches Modell um und erschaffe einen Sozialismus mit chinesischer Prägung.

Berger erklärte: „Nur ein so riesiges Land wie China kann seine Werkzeuge und Methoden nutzen.“

Er hoffe, dass auch Chinas Nachbarländer und die ganze Welt Nutzen aus der Bewältigung der inländischen Probleme des Landes ziehen könnten.

(Gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

Mehr zum Thema:

Argentinischer Experte: China wird Interessen der Schwellenländer auf G20-Gipfel verteidigen

China wird die Interessen der Schwellenländer auf dem Gipfel der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) verteidigen, sagte ein argentinischer Experte. mehr

 

 

Weitere Artikel
Xinhuanet Deutsch

Russischer Experte: Chinas Wirtschaft trotz Herausforderungen vielversprechend

GERMAN.XINHUA.COM 2016-03-06 14:06:49

Arbeiter, die am 12. September 2015 in einer Fabrik in der Stadt Chengde in der nordchinesischen Provinz Hebei, arbeiten. Vom Nationalen Statistikamt am Montag veröffentlichte Daten zeigen, dass Chinas BIP 2015 ca. 67,67 Billionen Yuan (ca. 10,34 Billionen US-Dollar) betrug, was einen Anstieg von 6,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. (Foto: Xinhua/Wang Xiao)

MOSKAU, 4. März (Xinhuanet) -- Ein führender russischer Experte sagte, dass China bei der wirtschaftlichen Entwicklung vor zahlreichen Herausforderungen stünde, das Land aber damit fertig werden würde, trotzt einer gewissen Verlangsamung. China wechselt derzeit zu einem neuen auf Konsum ausgerichteten ökonomischen Wachstumsmodell.

Der langjährige Wissenschaftler des „Institute of Far Eastern Studies“ der „Russischen Akademie der Wissenschaften“ Yakov Berger, sagte Xinhua in einem Interview am Donnerstag, dass er nicht an die prognostizierte Rezession der chinesischen Wirtschaft glaube, da es keine Anzeichen für ein mögliches Negativwachstum über einen längeren Zeitraum gäbe.

Berger erklärte: „In China wird es kein zweistelliges Wachstum mehr geben, wie dies früher der Fall war. Aber der Anstieg wird ausreichen, um die von der chinesischen Regierung ausgegebenen Aufgaben zu bewältigen.“

Er glaubt, dass China in nächster Zukunft eine kontrollierte, mittel-hohe, jährliche Wachstumsrate von 6 bis 7 Prozent anstreben werde.

Er sagte: „Ich erwarte eine Verlangsamung der Zuwachsraten, die vielleicht sogar unter 6,9 Prozent liegen wird, wie es im letzten Jahr der Fall war. Vielleicht bloß 6,5 oder 6 Prozent. Möglicherweise sogar noch niedriger. Aber dies sind mittlere Wachstumsraten und sie werden positiv und nicht negativ sein.“

Berger wies darauf hin, dass das alte, ökonomische Wachstumsmodell Chinas, bei dem billige Arbeitskräfte und umfangreicher Export als Antrieb für zwei oder drei Jahrzehnte genutzt wurden, nicht mehr funktioniere.

Luftaufnahme vom „Zhangjiang Hightech Park“ im ostchinesischen Shanghai vom 29. Dezember 2015. Chinas Wirtschaft wuchs 2015 um 6,9 Prozent. (Foto: Xinhua/Pei Xin)

Laut dem Experten wechsele China nun zu einem neuen ökonomischen Wachstumsmodell, das von inländischem Verbrauch, der Dienstleistungsindustrie und technischen Innovationen angetrieben werde.

Berger bemerkte, dass für solche Veränderungen eine lange und komplizierte Erhöhung der Kaufkraft der Bevölkerung nötig sei.

Er ergänzte, dass dieser Prozess China gleichzeitig von einer „Weltfabrik“ zu einem „Weltlabor“ mit technischen Innovationen umwandeln würde, das sehr konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt sei.

Berger meinte, dass China, bei „der Entwicklung gigantischer Unternehmen, die neue Technologien schaffen und in ihrer Produktion nutzen“, zur Zeit nur einige wenige, global wettbewerbsfähige Hightech-Unternehmen besäße, wie beispielsweise „Lenovo“ oder „Huawei“.

Der Experte führte noch andere Herausforderungen und Probleme an, die die chinesische Regierung lösen müsse, wie z. B. den Überschuss industrieller Kapazitäten und die Urbanisierung.

Laut Berger setzte China sein eigenes, einzigartiges, soziales und ökonomisches Modell um und erschaffe einen Sozialismus mit chinesischer Prägung.

Berger erklärte: „Nur ein so riesiges Land wie China kann seine Werkzeuge und Methoden nutzen.“

Er hoffe, dass auch Chinas Nachbarländer und die ganze Welt Nutzen aus der Bewältigung der inländischen Probleme des Landes ziehen könnten.

(Gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

Mehr zum Thema:

Argentinischer Experte: China wird Interessen der Schwellenländer auf G20-Gipfel verteidigen

China wird die Interessen der Schwellenländer auf dem Gipfel der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) verteidigen, sagte ein argentinischer Experte. mehr

 

 
010020071360000000000000011100001351602561