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Zusammenfassung: Industrie 4.0 wird in Deutschland langsam vorangetrieben

German.xinhuanet.com | 07-11-2016 15:00:02 | Xinhuanet

Von Shen Zhonghao, Hu Xiaobing

STUTTGART, 5. November (Xinhuanet) -- Der Begriff „Industrie 4.0“ wurde bereits vor mehr als fünf Jahren offiziell vorgestellt und das „zukünftige Projekt“, welches die digitale Transformation der deutschen Industrie widerspiegelt, ist bereits von der akademischen Theorie in die Praxis der Werkstätten in den Fabriken übergegangen. Bei dem Industrie 4.0 Forum, das am 5. November in Stuttgart stattfand, waren teilnehmende Experten und Personen der bezogenen Branchen gemeinsam der Meinung, dass es zwar immer mehr Anwendungsbeispiele gibt, die Industrie 4.0 jedoch ein ziemlich langsamer Entwicklungsprozess ist und sowohl deren technologische Anwendung als auch das Geschäftsmodell anhaltende Innovationen benötigt.

Michael Lickefett, Abteilungsleiter für Fabrikplanung und Produktionsmanagement des IPA, erklärte im Interview mit einem Journalisten von Xinhuanet, dass die deutschen Forschungsinstitutionen unter der Unterstützung der Bundes- und Landesregierungen regelmäßig mit den Unternehmen tiefgehende Dialoge führen und eng zusammenarbeiten, um in Fertigung gemeinsame Anwendungsforschungen durchzuführen und Lösungskonzepte zu erschließen.

Er wies darauf hin, dass aus technologischer Sicht die Verbreitung und Umsetzung von Industrie 4.0 noch vielen Herausforderungen gegenüberstehe. Wie könnte man beispielsweise die unzähligen Messgeräte in einer Fabrik besser in den Produktionsprozess integrieren? Wie könnte man Planungswerkzeuge innovieren, um den Planungszyklus für Smart Factories mehr zu verkürzen und zu automatisieren? Wie könnte man die Informationssicherheit gewährleisten, um Bedenken von Produktionsunternehmen zur Informationssicherheit von Big Data und Cloudcomputing zu beseitigen?

Bosch, Siemens und andere große Unternehmen sind seit vielen Jahren die entschlossenen Anführer und Antreiber für Industrie 4.0, während sich die deutschen kleine und mittelständischen Unternehmen zögerlich verhalten. Zudem bieten zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen der deutschen Industrie entscheidende Unterstützung. Eine Studie zeigt jedoch, dass sich diese Situation gerade allmählich verändert.

Der vom deutschen industriellen Beratungsunternehmen “Staufen AG“ veröffentlichte Bericht über die Indexe der Industrie 4.0 aus dem Jahr 2015 zeigte, dass der Anteil der Firmen, die Interesse an der Entwicklung hin zu einer “Smart Factory“ haben, laut einer Stichprobenerhebung, von 60% im Jahr 2014 auf 70% angestiegen war.

Thomas Rohrbach, ein Senior-Partner der Staufen AG erklärte, dass kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht über so reiche Ressourcen wie große Unternehmen verfügten, um ihre kompletten Produktionsabteilungen entsprechend der Industrie 4.0 umzugestalten. Aber ihre Nachfrage zur Anwendung der Industrie 4.0 steige gerade. Daher würden deutsche Forschungsinstitute mit Marktberatungsunternehmen zusammenarbeiten, um für Lösungskonzepte zur partiellen Anwendung der Industrie 4.0 bei kleine und mittelständische Unternehmen zu werben.

Lickefett meinte, dass die zukünftigen Smart Factories noch höhere Anforderungen an die Arbeiter stellen würden und sie mit den intelligenten Systemen geschickt zusammenarbeiten müssten. „Aber auf der anderen Seite wurden auch noch höhere Anforderungen an die intelligenten Systeme gestellt. Diese Systeme müssen leicht verstehbar und kontrollierbar sein.“.

„Es ist wie bei Smartphones. Sie selbst werden immer komplexer, aber ihre Handhabung wird immer bequemer“, sagte er.

(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)

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