Shunde Küche 5: Gerichte zum Drachenbootfest/Phönix-Augen-Frucht
BEIJING, 9. Juni (Xinhuanet) -- Die kleine Stadt Shunde befindet sich im Zentrum des Perlfluss-Deltas.
Auf Grund ihrer langen und weitreichenden Esskultur wurde sie zu einer „UNESCO City of Gastronomy“ ernannt.
Für Menschen, die hier leben, ist der Regen vor dem Drachenboot-Fest etwas ganz besonderes, denn die Menschen warten schon das ganze Jahr auf eine große Veranstaltung und darauf ihre Drachenboote an die Oberfläche zu bringen.
Kurz vor dem Drachenboot-Fest tauchen gute Schwimmer auf den Grund des Flusses, um die das ganze Jahr tief im Flussbett versteckten Drachenboote herauf zu holen.
Die Boote messen 30 Meter und wiegen 3 Tonnen. Da das Wasser ununterbrochen in die Boote strömt, müssen die Männer sie schnell mit beiden Händen herausschöpfen.
In der Pflanzzeit kommt es hier oft zu Überflutungen. Die Drachenboote symbolisieren die Hoffnungen der Menschen auf gutes Wetter für die Ernten ohne Naturkatastrophen und ein glückliches Leben.
Die Menschen übergießen ihre Körper mit den Rückständen des Schlamms aus den Booten und hoffen so den Schutz und die Kraft der Drachen zu erhalten.
Die Drachenboote fahren anlässlich des Festes über die Flüsse und tragen die Wünsche der Menschen mit sich.
Zur gleichen Zeit steht eine andere Veranstaltung kurz bevor.
Die Meisterköche bauen ihre Kochstellen am Fluss auf. Die großen Töpfe über den flackernden Feuern verleihen den zehn in vielen Jahren nicht veränderten Gerichten ein besonderes, leicht angebranntes Aroma. Bei den über 30 traditionellen Zutaten sind Fisch, Huhn und Schwein absolut notwendig. Das frische Gemüse stammt aus lokaler Ernte.
Die Gerichte anlässlich des Drachenboot-Festes sind für die Einheimischen ein Festmahl. Egal ob sie im Dorf oder außerhalb wohnen, sie kommen alle für diese Veranstaltung zusammen.
An hunderten von Tischen versammeln sich tausende von Menschen. Egal wie sehr sich die Zeiten wandeln, sie werden immer durch die Gerichte an den Geschmack der Heimat erinnert und er wird durch sie weitergegeben. Die Speisen binden sie auf ewig an ihre Heimat.
Nach dem Fest kehrt wieder die alltägliche Ruhe in das Leben in dieser wasserreichen Region zurück. Der über 80-jährige He Yaoji kommt pünktlich zum Fluss und angelt mit einem viereckigen Fischnetz mit Stützstäben aus Bambus. Das Netz dient den Einheimischen als Produktionswerkzeug. Aber für Herrn He ist es nicht wichtig viel zu fangen, für ihn zählt das Vergnügen beim Angeln.
Wenn die Sonne direkt über dem Perlfluss-Delta steht, reift eine schöne Frucht schnell heran. Wenn ihre Schale aufbricht, erinnert sie an Augen von Phönixen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um sie zu ernten.
Diese Frucht wird „Phönix-Augen-Frucht“ oder auch „Pingpo“ genannt. Die Menschen in Shunde bauen sie häufig in ihrem Garten an. Nachdem sie gepflückt und etwas getrocknet wurde, muss man sie sofort schälen. Danach gibt es noch kompliziertere Zubereitungsschritte und alles nur um mit ihr eine saisonale Spezialität zu kochen.
Das Fruchtfleisch der Pingpo erinnert an eine Kastanie, schmeckt aber ganz anders. Man kann diese Frucht nur 40 Tage lang ernten, nimmt aber seit über 1000 Jahren einen Platz in den Kochbüchern der Menschen von Shunde ein.
Man schneidet ein ganzes Huhn in Stücke und Salz, Zucker und Reiswein 15 Minuten eingelegt.
Zuerst wird die Pingpo gar gekocht und die Hühnerstücke kurz angebraten bis sie ihr Aroma freigeben. Dann werden sie zusammen 20 Minuten geschmort. Die Pingpo schmeckt klebrig-süß und das Hühnerfleisch wird zart und weich. „Huhn mit Pingpo“ ist eines der beliebtesten, saisonalen Gerichte der Einheimischen.
Pingpo verleiht dem warmen Sommer in dieser wasserreichen Region einen besonderen traditionellen Charme.
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