Interview mit russischem Experten: Der Disput im Südchinesischen Meer sollte den Interessen Chinas und der ASEAN keinen Schaden bringen
MOSKAU, 13. Juli (Xinhuanet) – Der Disput über das Südchinesische Meer sollte die starke Beziehung zwischen China und dem Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) nicht beeinträchtigen, sagte ein russischer Experte.
“Es gibt eine Freihandelszone zwischen China und den ASEAN-Ländern mit einem Umsatz von hunderten Milliarden Dollar. Es ist wichtig, dass die bestehenden gegenseitigen Interessen nicht durch den Disput unterbrochen werden, da jeder Konflikt in Asien-Pazifik die regionale Wirtschaft und Politiken beeinflussen würde“, erzählte Vladimir Petrovsky, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter des Center for Russian-Chinese Relations Studies and Forecasting von dem in Moskau ansässigen Institute for Far Eastern Studies vor Kurzem in einem Interview mit Xinhua.
Das Gericht, das sich mit dem Schiedsverfahren über das Südchinesische Meer beschäftigt, veröffentlichte am Dienstag seinen Schiedsspruch, während weltweite Stimmen meinen, dass das Gremium über keine Zuständigkeit verfüge.
Das aus fünf Mitgliedern bestehende Gericht bot eine Zusammenfassung seiner Entscheidung an, die sich pauschal für die Ansprüche, die von der Regierung des vorherigen philippinischen Präsidenten Benigno S. Aquino III vorgebracht wurden, ausspricht.
Beijing sagte am Dienstag, dass es den Schiedsspruch weder akzeptiert noch anerkennt.
Dies sei die einzig vernünftige Position vom Standpunkt des internationalen Rechts aus betrachtet, sagte der Experte.
Es gäbe nur wenige Fälle in denen ein Land wegen eines territorialen Disputs in ein Schiedsverfahren hineingezogen worden sei, sagte er. Er fügte hinzu, dass das Schiedsverfahren nicht als legitim und legal anerkannt werden sollte, wenn die Philippinen es anerkennen würden und China nicht.
Die US-Ansprüche auf Navigationsfreiheit im Südchinesischen Meer kommentierend, merkte Petrovsky an, dass die Rolle Washingtons sehr vieldeutig sei.
Die Vereinigten Staaten sagten, dass sie die Navigationsfreiheit favorisierten, aber dies bedeute eigentlich nicht nur Navigationsfreiheit für ihre Handelsflotte, sondern auch für ihre Marine, was eine ganz andere Sache sei, sagte Petrovsky.
Obwohl die Philippinen versuchen würden das US-Militär als ein Druckmittel bei ihrem Inseldisput mit China zu nutzen, glaubt Petrovsky, dass dies nicht ratsamsei.
“Die Vereinigten Staaten, mit ihrem System der bilateralen militärisch-politischen Bündnisse in der asiatisch-pazifischen Region, befinden sich in einer unangenehmen Lage: sie sind vertraglich verpflichtet ihre Verbündeten zu schützen, aber warum sollten sie ihre Beziehungen mit China zugunsten der Philippinen schädigen?“, sagte Petrovsky.
(gemäß der Nachrichtenagentur Xinhua)
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